Gelsenkirchen. Die Stadt zieht ein positives Fazit nach Ostern. Die meisten hielten sich an die Corona-Verordnung. Dafür fielen 326 Raser negativ auf.
Über Ostern hatten die Einsatzkräfte des Kommunalen Ordnungsdienstes viel zu tun, um die Einhaltung der Corona-Schutzverordnung zu kontrollieren. Allein über die Leitstelle der Polizei sind an den KOD rund 100 Prüfaufträge von Gründonnerstag bis Ostermontag eingegangen. Die Bilanz fällt zweigeteilt aus: Das Gros der Bürger beherzigte die Anordnungen, dafür ertappte die Verkehrsüberwachung 326 Raser.
Mit mindestens 14 Streifen täglich kontrollierte der KOD die Stadtquartiere. In lediglich sechs Fällen schrieben die Kontrolleure Anzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsverbot. Betroffen waren 21 Menschen, die jetzt mit einem Bußgeld in Höhe von 200 Euro rechnen müssen. Angesichts des herrlichen Wetters über die Ostertage ein "insgesamt positives Ergebnis", so Stadtsprecher Oliver Schäfer, denn die Sonne lockte die Menschen zahlreich ins Freie. Damit beläuft sich die Summe der bislang verhängten Corona-Strafen auf rund 90.000 Euro.
Tempo 50 erlaubt, mit 120 Stundenkilometern durch die Stadt gerast
Getrübt wird das Resultat durch die "hohe Zahl von Temposündern", so Schäfer weiter. Augenscheinlich haben leere Straßen viele Autofahrer zum Rasen verleitet. Die mobilen Blitzer der Stadt nahmen vom 9. bis zum 12. April insgesamt 4877 Fahrzeuge in Visier - und entlarvten 326 Übereilige. Spitzenreiter war ein Auto, das mit 120 Stundenkilometern auf der Kurt-Schumacher-Straße unterwegs war - an der Messstelle ist Tempo 50 erlaubt. Folge: 480 Euro Bußgeld und drei Monate Fahrverbot.
Noch schneller, aber in der 70er-Zone der Florastraße, war ein weiteres Fahrzeug unterwegs. Mit 134 Stundenkilometern wurden es erfasst. Dem Fahrer drohen ein einmonatiges Fahrverbot, 240 Euro Bußgeld sowie zwei Punkte im Register. Die beiden Fahrer, die ebenfalls auf der Kurt-Schumacher Straße mit Tempo 86 und 91 geblitzt wurden, werden mit jeweils 160 Euro Bußgeld zur Kasse gebeten. Schäfer dazu: "Verkehrskontrollen finden auch in Zeiten von Corona regelmäßig statt. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit empfindlichen Strafen rechnen."
Polizei und Stadt: Sperrung der Johannes-Rau-Allee war ein Erfolg
Im Kampf gegen die Autoposer-Szene erwies sich nach Angaben von Stadt und Polizei die Sperrung der Johannes-Rau-Allee als Erfolg, eine beliebte Einfallstraße, um zum Hafen Graf Bismarck zu gelangen. Nur vereinzelt seien Fahrzeuge an der Absperrung zurückgewiesen worden, hieß es. Das Quartier gilt als Treffpunkt der Szene, Anwohner beschweren sich seit langem über Lärm, Müll und Motorengeheul. Polizei und Stadt haben das Wohn- und Gewerbegebiet daher regelmäßig auf der Kontroll-Agenda.
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