Gelsenkirchen-Horst. Drei Gelsenkirchener Gemeinden gehen neue Seelsorge-Wege. Sie versenden Utensilien, um die Feiertage ohne Gottesdienste zu begehen.

Die St.-Hippolytus-Pfarrei geht neue Wege, um die Menschen in der Coronakrise zu begleiten und zu unterstützen: Da kirchliche Gebäude geschlossen und Gottesdienste nicht möglich sind, läuten täglich um 19 Uhr in ökumenischer Verbundenheit die Kirchenglocken aller Kirchen in Beckhausen und Horst. Zwischen 19 und 20 Uhr ist jeder eingeladen, eine Kerze anzuzünden und innezuhalten. Darüber hinaus gibt’s „Gebete to go“.

„Wir stellen an den Kirchen täglich Kerzen auf, die allen ein Zeichen der Verbundenheit sein sollen“, so Pastor Bernd Steinrötter von der Liebfrauen-Gemeinde Beckhausen. Dabei können kostenlos auf Papier gedruckte Gebete mitgenommen werden. „Außerdem stellen wir täglich Gebetsvorschläge auf unserer Internetseite www.hippolytus.de zur Verfügung.“ Auf Anfrage werden diese Gebete auch wochenweise per Post allen Interessierten nach Hause geschickt.

Ehrenamtliche helfen beim Einkaufen und bei Botengängen

Pastor Bernd Steinrötter von der katholischen Liebfrauen-Gemeinde in Gelsenkirchen-Beckhausen hat die neuen Wege der Seelsorge in Coronazeiten für die Pfarrei St. Hippolytus mit entwickelt.
Pastor Bernd Steinrötter von der katholischen Liebfrauen-Gemeinde in Gelsenkirchen-Beckhausen hat die neuen Wege der Seelsorge in Coronazeiten für die Pfarrei St. Hippolytus mit entwickelt. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Jeden Sonntag wird darüber hinaus ein neuer Impuls auf der Homepage veröffentlicht. Und: Mitarbeiter der Pfarrei stellen eine „Tüte für zu Hause“ zusammen, die sich Erwachsene oder Kinder zuschicken lassen können. „Darin findet man alles, was für die Woche zwischen Palmsonntag und Ostersonntag nötig ist, um die Kar- und Ostertage zu Hause zu feiern“, so Pastor Steinrötter. Die Palette reicht von verschiedenen Gebeten über Impulse und Palmzweige bis hin zur Osterkerzen und einigen praktischen Tipps. Interessierte werden gebeten, sich bis Mittwoch, 1. April, per Mail zu melden.

Der Krisenstab der Pfarrei hat zudem beschlossen, Alltagshilfen für Menschen anzubieten, die wegen der Coronakrise nicht die Wohnung verlassen können oder dürfen. Ehrenamtliche unterstützen sie nach entsprechender Anmeldung beim Einkaufen, mit Botengängen oder telefonischen Gesprächen, die sowohl Ehrenamtliche als auch Mitarbeiter des Pastoralteams anbieten. Für diese Aktion werden auch noch Helfer gesucht, die in einem bestimmten Bereich von Horst, Beckhausen oder Essen-Karnap eingesetzt werden können.

Nicht zuletzt hat sich ein Nähkreis mit Ehrenamtlichen gebildet, die Atemschutzmasken nach Anleitung des Gesundheitsamts nähen. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich daran zu beteiligen.

Das Pfarrbüro ist montags bis freitags, 9 bis 12 Uhr, unter 0209 555 22 erreichbar. Möglich ist auch eine Mail (pfarramt@hippolytus.de). In der Zeit vom 14. bis 24. April ist das Pfarrbüro nur am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, 9 bis 12 Uhr, geöffnet. Es vermittelt auch Kontakt zu den Seelsorgern.