Gelsenkirchen/Essen. Die Arbeiten auf der A 42 zwischen Gelsenkirchen und Essen nähern sich ihrem Ende. Auf die Pendler wartet allerdings noch eine Vollsperrung.
Die Arbeiten auf der A 42 zwischen Gelsenkirchen und dem Kreuz Essen-Nord neigen sich dem Ende entgegen. „Wir haben etwa 95 Prozent aller Arbeiten geschafft“, sagte Projektleiter Karsten Uhrig (56), Bauingenieur beim Landesbetrieb Straßen NRW, bei einem Besuch auf der Autobahnbaustelle. Jedoch wird es bis zum geplanten Abschluss der Arbeiten noch zu einer Vollsperrung der wichtigen Ost-West-Verbindung für alle Ruhrgebietspendler kommen.
Betroffen wird dann aber ausschließlich ein Teilstück in Fahrtrichtung Kamp-Lintfort sein. Von Donnerstag, 30. April, ab 21 Uhr, bis Montag, 4. Mai, morgens um 5 Uhr, wird die A 42 zwischen den Anschlussstellen Heßler und Kreuz Essen-Nord voll gesperrt. „Der Verkehr wird aber bereits an der Ausfahrt Schalke von der Autobahn abgeleitet und dann innerstädtisch bis nach Essen geleitet, wo alle Verkehrsteilnehmer wieder auffahren können“, erklärte Uhrig. Für den Fernverkehr ist eine noch weiträumigere Umgehung vorgesehen: Diese führt von der A2 aus Osten kommend ab dem Kreuz Herne über die A 43, die A 2 und die B 224 zurück zur A 42. Diese Umleitung wird dann auch ausgeschildert.
175.000 Quadratmeter neuer Asphalt wurden auf der A 42 verlegt
Die Arbeiten auf dem Teilstück zwischen Gelsenkirchen-Zentrum und dem Kreuz A 42/B 224 hatten im November 2017 begonnen. Auf einer Länge von rund sechs Kilometern wurde dabei in beiden Fahrtrichtungen nicht nur die Fahrbahn erneuert, sondern auch der Asphaltoberbau, die Entwässerungsvorrichtungen, Schutzeinrichtungen und Lärmschutzwände saniert oder neu gebaut. „Wir werden am Ende rund 175.000 Quadratmeter neuen Asphalt verlegt haben, das entspricht etwa 143.000 Tonnen“, so Uhrig.
Zudem wurden 15 Brücken instandgesetzt: Auf Gelsenkirchener Stadtgebiet waren dies die Bauwerke an der Grothusstraße, Hans-Böckler-Allee, Röhrenstraße, am Schwarzbach, Lehrhovebruch sowie an der Tiefbachstraße. In Essen betroffen waren die Brücken an der Privatbahn, Emscherstraße, Musebrinkstraße, Heßlerstraße, Hundebrinkstraße, Schichtstraße, Altenessener Straße, Hohendahlstraße und an der Gewerkenstraße. „Bei den Brücken haben Abdichtungen und Bauwerkskappen erneuert sowie Beton saniert“, erklärte der Projektleiter.
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Daten und Fakten zur A-42-Baustelle
Die seit Monaten gesperrte A-42-Anschlussstelle Essen-Altenessen in Fahrtrichtung Dortmund soll laut Projektleiter Karsten Uhrig „vermutlich Anfang April“ wieder geöffnet werden.
In dieser Woche werden im Rahmen von Nachtbaustellen weitere Schilderbrücken auf der A 42 installiert. Dadurch kann es nachts zu kurzzeitigen Voll- oder Teilsperrungen kommen.
In Spitzenzeiten waren bis zu 50 Arbeiter gleichzeitig auf der Baustelle beschäftigt. Die Firmen Kemna, HWB und Bunte erledigten im Auftrag von Straßen NRW die Arbeiten.
In Fahrtrichtung Kamp-Lintfort sind die Autobahnnutzer ab der Anschlussstelle Heßler derzeit noch auf zwei verengten Spuren auf einer provisorischen Fahrbahn unterwegs. Hier soll die neue Deckschicht samt neuer Markierung in besagtem Vollsperrungszeitraum Anfang Mai aufgetragen werden. Und was geschieht, wenn an dem vorgesehenen Wochenende Starkregen einsetzen sollte? „Wir verlegen den Asphalt nicht schwimmend“, erklärte Uhrig mit einem Augenzwinkern. Soll heißen: Bei Extremwetterlagen könnte der Sperrungstermin nochmals verschoben werden.
Kosten für den Bauabschnitt haben sich nahezu verdoppelt
Die neuen Lärmschutzwände – allesamt in Grau-, Gelb-, Grün- und Rottönen gehalten – bestehen aus Betonplatten mit lärmabsorbierenden Aufsätzen. Gerade im Bereich Heßler und Essen-Altenessen profitieren krachgeplagte Anwohner von dieser Neuerung. Im Rahmen der Maßnahme wurden auch Schilderbrücken und Hinweisschilder erneuert. Das gilt auch für die Schutzplanken aus Stahl, die sich in vier Strängen am Rande der Fahrbahnen entlangziehen. „Diese Planken sind bei einem möglichen Aufprall bei Unfällen auf jeden Fall elastischer als die Betonschutzwände, die als Fahrbahntrennung auf der A 40 genutzt werden“, erklärte der Bauingenieur.
Die Kosten für das Projekt sind deutlich in die Höhe gegangen: Statt der zu Beginn kalkulierten 27 Millionen Euro werden laut Uhrig nun wohl rund 50 Millionen vonnöten sein. Der Hauptgrund für diese Fast-Verdoppelung waren „im Vorfeld nicht absehbare Substanzverluste an besagten 15 Brückenbauwerken“, so Uhrig.
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