Gelsenkirchen-Buer. Gratisfläche in Buer ist oft von Fremdparkern besetzt, klagt Bezirksverordneter Karl Henke. Stammgäste würden so vertrieben.
Pkw-Abstellflächen in der Innenstadt sind ein kostbares Gut – auch am Hallenbad Buer. Auf dessen benachbartem Parkbereich stehen zwar 38 Plätze für Bad- und Saunabesucher zur Verfügung, die sind nach Beobachtung von Stammgast Karl Henke, Verordneter in der Bezirksvertretung Nord (Grüne), in der Regel aber schon am frühen Vormittag besetzt. „Wir fürchten, dass einige Kunden dann frustriert andere Schwimmbäder in Nachbarstädten aufsuchen und so der Betrieb der Einrichtung in Buer in Gefahr gerät.“
„Schon mehrfach haben wir uns als Saunabesucher gefragt, wie es dazu kommt, dass der Parkplatz am Hallenbad Buer voll besetzt ist, während in der Sauna und im Schwimmbad nur wenige Besucher sind“, berichtet Henke gegenüber dieser Redaktion und in einem Schreiben an die Stadtwerke Gelsenkirchen als Betreiber der Einrichtung am Gustav-Bär-Platz.
Schon 2016 beklagten Badnutzer die Parkplatznot
Wer bei dem Problem an ein Déjà-vu-Erlebnis glaubt, liegt richtig: Bereits im Dezember 2016 beklagten Bad-Nutzer, ihre Autos nicht auf dem dafür vorgesehenen Platz abstellen zu können, sondern – neben dem regulären Eintritt – Parkgebühren für weiter entfernt liegende Flächen zahlen zu müssen (wir berichteten). Die Schwierigkeit damals wie heute: Die Zufahrt zum Parkplatz ist zwar mit einer Schranke versehen, die sich beim Heranfahren automatisch öffnet, aber damit auch zunächst für jeden frei. Nach dem Badbesuch erhalten (nur) Kunden auf Anfrage von den Mitarbeitern eine Parkkarte, mit deren Hilfe sie – kostenlos – den beschrankten Platz verlassen können.
Nach Beschwerden stellten die Stadtwerke 2016 die Technik so um, dass die Ausfahrtickets nach deren Ausgabe nur noch 15 Minuten gültig waren. „Damit konnten wir unterbinden, dass etwa Badnutzer nach ihrem Besuch bei uns ihre Fahrzeuge noch bei uns stehen ließen, etwa um in die Stadt zu gehen. Das war vorher bei den zeitlich unbegrenzt gültigen Parkkarten möglich“, so Stadtwerke-Sprecherin Janin Meyer-Simon. Das optimierte System habe gut funktioniert, betont sie. „Wir haben seitdem keine Klagen mehr erhalten.“
Stadtwerke: „Situation ist sehr ärgerlich“
Nun habe sich aber offenbar in Buer herumgesprochen, dass der Bad-Betreiber eine Stunde vor Betriebsende, also zum Kassenschluss, die Schranke öffnet. So solle auch denjenigen Kunden die kostenlose Ausfahrt ermöglicht werden, die erst eine Stunde vor der Schließung kommen. Bis auf donnerstags schließt das Bad dienstags, mittwochs und freitags um 18 Uhr – die Schranke öffnet sich also zur beliebten Feierabend-Zeit um 17 Uhr, samstags um 13 Uhr (Betriebsende: 14 Uhr). „Augenscheinlich stellen viele Arbeitnehmer oder Einzelhandels-Kunden ihren Wagen nun morgens ab 7 Uhr auf dem Bad-Parkplatz ab und fahren ab 17 Uhr kostenlos aus“, vermutet Karl Henke.
Das hält auch Stadtwerke-Sprecherin Meyer-Simon für wahrscheinlich. „In der Tat sind die Plätze an unseren Öffnungstagen bis auf donnerstags bereits ab 8 bzw. 11 Uhr belegt“, bestätigt sie Henkes Beobachtung und stellt klar: „Diese Situation ist sehr ärgerlich, für die Kunden ebenso wie für uns. Wir können den Unmut der Nutzer sehr gut nachvollziehen.“
Nun sind verschärft Kontrollen geplant
„Wir weisen in der Parkplatzordnung zwar darauf hin, dass widerrechtlichen Parken zu einer Gebühr von zehn Euro führt. Schließlich handelt es sich nicht um einen öffentlichen Parkplatz, er steht vielmehr nur unseren Gästen zur Verfügung.“ Aber offenbar sei die Androhung der Gebühr nicht abschreckend genug.
Geplant ist nun, verschärft Kontrollen durchzuführen. „Unsere Mitarbeiter weisen die Badnutzer ab sofort bei der Ankunft darauf hin, das nur Kunden berechtigt sind, ihre Fahrzeuge auf unserer Parkfläche abzustellen.“ Darüber hinaus habe die Betriebsleitung entschieden, eine Security-Firma damit zu beauftragen, ab 17 Uhr ausfahrende Pkw-Fahrer nach ihrer Eintrittskarte fürs Hallenbad bzw. die Sauna zu fragen. Überlegt wird auch, die Gebühr für unberechtigtes Parken von zehn auf 25 Euro anzuheben.