Gelsenkirchen. Auch die Dachdecker im Gelsenkirchener Norden hatten nach Sturmtief „Sabine“ mehr als sonst zu tun. Es blieb aber meistens bei kleineren Schäden.

Sturmtief „Sabine“ ist am vergangenen Sonntag und Montag über ganz Deutschland hinweggefegt und hat mancherorts heftige Gebäudeschäden hinterlassen. Gelsenkirchen ist aber – genau wie das restliche Ruhrgebiet – noch relativ glimpflich davongekommen. Dieses Fazit zogen nicht nur Polizei und Feuerwehr bereits zu Wochenbeginn. Ein ähnliches Bild brachte auch eine Umfrage unter Dachdecker-Betrieben im Norden der Stadt zutage.

„Der Andrang hielt sich in Grenzen“, sagte Dominik Derse, Geschäftsführer des gleichnamigen Meisterbetriebs mit Sitz in Buer. Es hätte zwar mehrere Aufträge gegeben, bei denen es galt, einzelne Dachpfannen auszutauschen oder wieder einzusetzen. Dass durch den Sturm, der in der Spitze mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h unterwegs war, aber ganze Dächer abgedeckt wurden, sei laut Derse die absolute Ausnahme gewesen. „Mancher bislang unentdeckte Schaden am Dach fällt den Betroffenen aber erst später auf, nämlich dann, wenn es zum ersten Mal ins Dachgeschoss hereinregnet“, so Derse.

Einige Sturmschäden an den Dächern werden erst nächste Woche beseitigt

„Wir hatten einige Aufträge mehr als sonst. Das Meiste waren aber kleinere Sachen, die wir ruck zuck erledigen konnten“, berichtete Nicole Gajewski, Mitarbeiterin der Firma Seifen Bedachungen von Inhaber Daniel Seifen. Vereinzelt seien bei ihren Kunden aber auch Kamine zu Schaden gekommen. Dort, wo Mörtelarbeiten vonnöten sind, könne sich die Erledigung der Aufträge auch noch bis in die nächste Woche ziehen, so Gajewski.

„Unsere beiden Reparaturteams mit insgesamt vier Kräften waren in dieser Woche ausschließlich mit der Beseitigung von Sturmschäden beschäftigt“, sagte Anja Maaß, kaufmännische Mitarbeiterin beim Dachdeckerbetrieb Rolf Lutz in Buer. Bei den vorangegangenen heftigen Stürmen in den Vorjahren sei die Schadenslage und das damit verbundene Auftragsaufkommen aber deutlich größer gewesen, so Maaß.

„Wir hatten gut zu tun. Am Dienstag stand das Telefon nicht still. Insgesamt hatten wir 30 Prozent mehr Aufträge als sonst“, hieß es im Büro von Reichelt Bedachungen. Vater Michael und Sohn Benjamin führen am gemeinsamen Standort in Erle jeweils einen eigenen Betrieb. Sie erledigen ihre Aufträge in Gelsenkirchen und den Nachbarstädten. „Wir versuchen derzeit, allen sturmgeschädigten Kunden zeitnah zu helfen“, hieß es bei Reichelt.

Mit „Uta“ und „Victoria“ haben sich unterdessen bereits die nächsten beiden Sturmtiefs für dieses Wochenende angekündigt.