Resse. Patrick Hoff leitet erfolgreich das Restaurant „Unverhofft“ in Gelsenkirchen. Was sein Erfolgsrezept ist und warum die IHK ihn besucht hat.

Genau ein Jahr ist es her, da übergab Pia-Engel Nixon den Löffel im Restaurant des Golfclubs Haus Leythe an Patrick Hoff. Seitdem leitet der heute 34-Jährige den Betrieb, in dem er zuvor als Koch angestellt war, unter dem neuen Namen „Unverhofft“ selbst. Mit bislang durchaus vorzeigbarem Erfolg – das bescheinigte ihm zuletzt auch die Industrie- und Handelskammer.

Gelsenkirchen: Direkt zum Start des „Unverhofft“ einen Lehrling eingestellt

Das „Unverhofft“ ist jetzt ein anerkannter Ausbildungsbetrieb: Roland Hundertmark aus dem IHK-Regionalausschuss Gelsenkirchen (2. v. l.) überreichte zusammen mit Jochen Grütters (IHK Emscher-Lippe, links Patrick Hoff) die Urkunde als anerkannter Ausbildungsbetrieb. Der erste Azubi, Marvin Müller (rechts), war auch dabei.
Das „Unverhofft“ ist jetzt ein anerkannter Ausbildungsbetrieb: Roland Hundertmark aus dem IHK-Regionalausschuss Gelsenkirchen (2. v. l.) überreichte zusammen mit Jochen Grütters (IHK Emscher-Lippe, links Patrick Hoff) die Urkunde als anerkannter Ausbildungsbetrieb. Der erste Azubi, Marvin Müller (rechts), war auch dabei. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Direkt zum Start stellte Hoff den 22-jährigen Marvin Müller aus Marl ein. Der hatte seine Kochlehre beim Dorstener Sternekoch Björn Freitag begonnen und führt sie nun in Resse fort – mit großen Ehrgeiz, wie sein Chef stolz berichtet: „Ein Koch, wie man ihn sich wünscht.“ Und der erste, der in dem Betrieb eine Lehre macht. Denn der gehört zu den rund 40 Betrieben, die in Gelsenkirchen im Ausbildungsjahr 2019 erstmals Azubis einstellten. Damit gibt es in der Stadt nun über 500 Ausbildungsbetriebe.

„Wer sich als Ausbildungsbetrieb profiliert, hält im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte gute Karten in den Händen“, gratuliert Roland Hundertmark, der stellvertretende Vorsitzende des Gelsenkirchener IHK-Regionalausschusses, Hoff zu seiner Entscheidung. Am Mittwoch übergab er dem Gastronom die Urkunde, die das „Unverhofft“ zum anerkannten Ausbildungsbetrieb macht.

Gewinner des „Menue-Karussells“ will auch Restaurantfachleute ausbilden

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Der Küchenchef plant unterdessen bereits, sein 25-köpfiges Team um weitere Lehrlinge zu erweitern. Künftig will er auch zum Restaurantfachmann ausbilden. Denn der Betrieb laufe gut, zu den Gästen gehörten längst nicht nur die Mitglieder des Golfclubs: „Die Hälfte kommt von außerhalb. Viele kennen uns mittlerweile, auch durch Empfehlungen.“

Ausgezeichnetes Restaurant

Das Gastro-Magazin „Der Feinschmecker“ hat das „Unverhofft“ in der Kategorie „Restaurants für jeden Tag“ mit zwei von fünf möglichen „F“ ausgezeichnet. Das Lokal hat damit die höchste Wertung in Gelsenkirchen bekommen.

Die Auszeichnung bedeutet: „Sehr gute Küche, guter Service, angenehmes Ambiente, komfortabel“.

Und nicht zuletzt durch Hoffs Teilnahme beim „Menue-Karussell“ – 2019 zählte das „Unverhofft“ bei der Gastro-Aktion, zu der Restaurants aus der Region Vier-Gang-Menüs zum Festpreis anbieten, gelsenkirchenweit die meisten Besucher. „Dieses Jahr haben wir wieder über 800 Reservierungen“, freut sich der Koch knapp eine Woche nachdem das „Menue-Karussell“ gestartet ist.

Hoff: „Eine Ausrichtung gibt’s nicht.“

Platz für 140 Gäste bieten die beiden Räume des „Unverhofft“ am Golfclub Haus Leythe. Im Sommer finden im Biergarten noch einmal genauso viele Menschen Platz.
Platz für 140 Gäste bieten die beiden Räume des „Unverhofft“ am Golfclub Haus Leythe. Im Sommer finden im Biergarten noch einmal genauso viele Menschen Platz. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Neben der guten Zusammenarbeit mit dem Golfclub, ist für den Betreiber das Konzept ausschlaggebend für den Erfolg: Neben gutbürgerlichen Klassikern wie Rinderroulade (15,50 Euro) und Wiener Schnitzel (23,90 Euro) stehen auch ausgefallenere Gerichte wie Bonito-Thunfisch mit Salty Fingers (13 Euro) und Steaks auf der Karte. Die wechselt regelmäßig und wird durch eine Tageskarte ergänzt. „Eine Ausrichtung gibt’s nicht. Wir kochen alles, worauf wir Lust haben“, sagt Hoff.

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Für die Zukunft sieht er sich deshalb gut aufgestellt. Nicht zuletzt, weil er nun selbst Nachwuchs ausbildet. „Wir haben einen Tagesbetrieb, Menüs und Events“, zählt er auf. Und obwohl das Ambiente des Ladens mit 140 Sitzplätzen in zwei Räumen plus 140 im Biergarten einen gewissen Chic versprüht – helle Holztöne, lederne Sitzbezüge, grüne Wanddekoration in Anlehnung an den Golfplatz – bleibt Hoff bodenständig: „Ziel ist, den Laden erfolgreich zu führen, damit alle pünktlich ihr Gehalt bekommen.“

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