Gelsenkirchen. Gelsenkirchen: Beim DFB-Pokalspiel wurde Hertha-Verteidiger Jordan Torunarigha offenbar rassistisch beleidigt. Das sagen Schalke-Fans zum Fall.
Der FC Schalke 04 steht seit Dienstagabend im Viertelfinale des DFB-Pokals. Doch der sportliche Erfolg ist – so scheint es – zu einer Randnotiz geworden. Etwas ganz anderes steht seitdem im Raum: Der Hertha BSC-Verteidiger Jordan Torunarigha soll während des Spiels offenbar rassistisch beleidigt worden sein. Das sagen die Fans aus Gelsenkirchen zu dem Vorfall.
Gelsenkirchen: FC Schalke 04 zeigt „null Toleranz für Vorfälle während des Hertha-Spiels“
„Das ist überhaupt nicht akzeptabel“, sagt Manfred Beck, Vorsitzender des Vereins Anno 1904 und Mitglied der Schalker Fan-Initiative. „Es ist fatal, dass so etwas passiert“, führt Beck fort und gibt damit wider, was viele seiner Vereinskollegen ebenfalls denken. Er sieht in dem Vorfall eine neue Qualität, prangert vor allem an, dass „so etwas öffentlich passiert.“rassismus-eklat auf schalke- hertha-star jordan torunarigha weint auf dem platz
Auf der Homepage des FC Schalke 04 war am Mittwochmorgen eine Stellungnahme des Vorstandes zu lesen. Die Überschrift: „Null Toleranz für Vorfälle während des Hertha-Spiels“. Weiter heißt es: „Der FC Schalke 04 nimmt die Aussagen des Spielers von Hertha BSC, Jordan Torunarigha, hinsichtlich rassistischer Aussagen und Laute gegen ihn während des Pokalspiels am Dienstagabend sehr ernst.“
FC Schalke 04: Fall wird nun ausführlich geprüft
Gemeinsam mit der Gelsenkirchener Polizei, dem Sicherheitsdienst und weiteren internen Quellen, wie beispielsweise der #stehtauf-Anlaufstelle, werde der Fall nun geprüft, ausführlich. Dabei steht unter anderem auch die Auswertung von Bild- und Tonmaterial, aber auch die Befragung von Zeugen, aus. Sollte es wirklich zu den Beleidigungen gekommen sein, könnte dem oder der betreffenden Person oder den Personen gar ein Stadionverbot oder der Ausschluss aus dem Verein drohen, wenn er oder sie denn Mitglied ist.
Bereits nach dem Abpfiff am Dienstagabend bezog der Schalke-Vorstand klar Stellung: „Von Seiten des Vereins gibt es null Toleranz für ein solches Verhalten. Wir werden alles dafür tun, dass wir diejenigen, die dafür verantwortlich sind, ausfindig machen und mit Konsequenzen belegen“, heißt es auf der S04-Homepage. Ein solches Verhalten verstoße nicht nur gegen Stadionordnung, Leitbild und Satzung des FC Schalke 04, sondern widerspreche „auch all unseren Werten“. Man wolle „mit Sanktionen reagieren und die Vorfälle auch entsprechend zur Anzeige bringen“.
Vorfall wirft negatives Bild auf den Verein und die Stadt
Die klare Positionierung des Vereins wird von Fan-Seite positiv aufgenommen. „Das ist genau das, was wir fordern“, betont Sven Schneider, erster Vorsitzender der Schalker Fan-Initiative. Der Vorfall kommt eigentlich zur Unzeit: In der Woche vor dem Heimspiel gegen den SC Paderborn am Samstag, 8. Februar, demonstriert der Club gemeinsam mit Fan-Initiativen seine anti-rassistische Grundhaltung – mit zahlreichen Aktionen und Angeboten.
Dass es zu dem Rassismus-Vorfall gekommen sein könnte, passe für Sven Schneider allgemein in den momentanen Zeitgeist – in dem sich die Grenzen des Sagbaren verschoben haben. Er bezeichnet die Beleidigungen ebenfalls als „neue Qualität“. Manfred Beck geht sogar noch einen Schritt weiter: „Das wirft ein ungeheuer negatives Bild auf den Verein und die Stadt“.