Mit einem Merkel-Hitler-Vergleich auf Facebook hat die AfD Gelsenkirchen Empörung ausgelöst. Warum diese berechtigt ist – ein Kommentar.

Nein, dies ist keine Frage von Meinung und schon gar keine Frage des guten Geschmacks. Die AfD testet mal wieder die Grenzen des Sagbaren – und hat sie dabei einmal mehr überschritten. Bei aller zulässigen Kritik an der Kanzlerin: Merkel mit Hitler zu vergleichen, geht gar nicht.

Jetzt sagt die AfD, dass der beanstandete Facebook-Post gar kein Vergleich sei. Dabei steht schon im zweiten Satz: „Die geschichtlichen Parallelen sind unübersehbar.“ Das Aufzeigen von Parallelen ist definitiv ein Vergleich! Die Anschlussformulierung „Wie auch 1945…“ zeigt, dass die AfD versucht, geschichtliche Ereignisse in Relation zu setzen: den Zweiten Weltkrieg und die Flüchtlingskrise.

Die Krone des Perfiden steht im letzten Satz

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Die Krone des Perfiden ist der letzte Satz: „Im Unterschied zu 1945 ist kein Wiederaufbau möglich.“ Heißt übersetzt: Die Schäden des Krieges waren reparabel, die Schäden von Merkels Politik dagegen nicht. Ergo: Merkel ist für Deutschland noch schlimmer als Hitler.

Wer Texte veröffentlicht, die eine solche Schlussfolgerung zulassen, ist vermutlich nicht in der Lage, sein eigenes Handeln kritisch zu hinterfragen. Dabei wäre genau das angebracht – ebenso wie das Löschen dieses Posts und eine öffentliche Entschuldigung.