Gelsenkirchen-Horst. Für ihr Engagement für Gelsenkirchen erhielten Annelie Hensel und Klaus-Werner Jansen Verdienstorden. Für beide Ansporn, sich weiter einzusetzen.

Mit zwei der höchsten Auszeichnungen, die in Deutschland vergeben werden können, sind am Montag zwei verdiente Gelsenkirchener geehrt worden. In einer feierlichen Zeremonie im Rittersaal von Schloss Horst steckte Oberbürgermeister Frank Baranowski der CDU-Stadtverordneten Annelie Hensel die Verdienstmedaille an. CDU-Politiker, Ratsmitglied und Mitgründer des Fördervereins Schloss Horst, Klaus-Werner Jansen, erhielt das Verdienstkreuz am Bande. Obwohl beide Würdenträger die 70 Lebensjahre bereits überschritten haben, ein Ansporn für sie, sich weiter für ihre Heimatstadt einzusetzen.

Der Bundesverdienstorden

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird verschiedenen Stufen vergeben: Der Verdienstmedaille folgt das Verdienstkreuz. Höhere Auszeichnungen sind das Große Verdienstkreuz und das Großkreuz.

Der Orden wird für besondere Leistungen im Bereich Politik, Wirtschaft, Kultur oder Ehrenamt verliehen. Bis Mitte 2019 erhielten über 250.000 Menschen bundesweit die Auszeichnung.

Alle Bundesländer außer Bremen und Hamburg haben darüber hinaus auch eigene Verdienstorden.

Lang ist die Liste der ehrenamtlichen Engagements, die Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seinen schriftlichen Begründungen für die hohen Auszeichnungen anführt. Bereits 1957 fing Klaus-Werner Jansen an, sich in der Pfadfinderschaft St. Georg zu engagieren, seit über 30 Jahren ist er im Chor von St. Hippolytus und in der Kolpingsfamilie Buer/Gladbeck setzt er sich seit Jahrzehnten für die Seniorenbildungsarbeit ein.

Posten in Aufsichtsräten und Vorständen

Annelie Hensel erhielt die Bundesverdienstmedaille (rechts) und Klaus-Werner Jansen das Bundesverdienstkreuz.
Annelie Hensel erhielt die Bundesverdienstmedaille (rechts) und Klaus-Werner Jansen das Bundesverdienstkreuz. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Politisch aktiv ist Jansen seit 1973, als er in die CDU eintrat. Er war unter anderem Vorsitzender des Ortsvereins Horst, Bezirksverordneter und Ratsmitglied. Aber auch als Mitglied des Aufsichtsrates von Nordstern, im Landschaftsverband Westfalen-Lippe und sogar als ehrenamtlicher Richter trat er in Erscheinung. Frank Baranowski findet: „Sie haben Engagement als ganzheitliche Aufgabe verstanden.“

Auch interessant

Genauso wie Annelie Hensel. Sie ist seit 1999 Mitglied der Christdemokraten, war unter anderem stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende in Ückendorf, von 2008 bis 2009 Bürgermeisterin für den Bezirk Süd und in der Legislaturperiode 2009 bis 2014 Stadtverordnete. Bis heute engagiert sie sich außerdem in der Frauenunion und ist stellvertretendes Mitglied des Vorstands des MiR-Fördervereins. In seiner Ansprache brachte CDU-Kreisvorsitzender Sascha Kurth es auf den Punkt: „Du hast Strom auf der Tapete.“

Hensel ist „berührt, fast sprachlos“

Auch interessant

Und obwohl die beiden unterschiedliche Wirkungsstätten hatten – Hensel in Ückendorf und Jansen als leidenschaftlicher Fürsprecher Horsts –, so findet der Oberbürgermeister doch gleich mehrere Gemeinsamkeiten in ihrer Arbeit: Jansen wie Hensel erstaunten nicht nur durch die „beeindruckende Vielfalt ehrenamtlicher Engagements“, beide setzten sich auch für die Menschen in ihrer Heimat ein und das „über eine richtig lange Strecke“.

Zahlreiche Familienmitglieder und Parteifreunde der beiden Ordensträger waren zu der Zeremonie im Schloss Horst gekommen.
Zahlreiche Familienmitglieder und Parteifreunde der beiden Ordensträger waren zu der Zeremonie im Schloss Horst gekommen. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Eine Leistung, die auch die anwesenden Familienmitglieder und Parteifreunde honorierten: Lange hallte der Applaus der zahlreichen Gäste im Rittersaal nach, als Frank Baranowski seine Laudatio beendete. Davon sichtlich bewegt zeigte sich Annelie Hensel: „Ich habe mit so einer Auszeichnung nicht gerechnet. Das macht mich berührt, fast sprachlos und ein wenig stolz“, sagte sie und dankte den versammelten Parteifreunden, allen voran dem ehemaligen Oberbürgermeister Oliver Wittke. Er hatte sich dafür eingesetzt, dass Hensel die Verdienstmedaille erhielt.

Jansen ist „froh, dass Sie mich noch ertragen können“

Auch interessant

„Hier wurden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die das Herz am rechten Fleck haben“, sagte Wittke und erinnerte sich an seine Zeit als Stadtoberhaupt zurück: „Es tat gut, zwei so erfahrene Kollegen an der Seite zu haben, um die Stadt nach vorne zu bringen.“

Genau das wollen die beiden Ordensträger auch in Zukunft weiter machen. „Ich bin dankbar, dass Sie mich noch ertragen können“, scherzte Klaus-Werner Jansen und versprach: „Ich mache weiter – solange meine Frau und meine Gesundheit es erlauben.“ Für Annelie Hensel ist die Auszeichnung sogar „eine Verpflichtung, mich auch in Zukunft zu engagieren“. Sie will auch künftig „ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Mitmenschen“ haben.

  • Mehr Nachrichten aus Gelsenkirchen finden Sie hier.
  • Die Lokalredaktion Gelsenkirchen ist auch bei Facebook.