Gelsenkirchen. In die Debatte um die Belieferung der Zentraldeponie Gelsenkirchen mit Raffinerie-Resten schaltet sich OB Baranowski ein. Er fordert Aufklärung.
Nachdem das NRW-Umweltministerium auf eine Kleine Anfrage zweier SPD-Landtagsabgeordneter bestätigt hat, dass sogenannter Petrolkoks an die Zentraldeponie Emscherbruch geliefert worden ist, hat Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski jetzt eine umfassende Aufklärung der Lieferungen gefordert.
„Auch wenn nach ersten Erkenntnissen in Gelsenkirchen ein aufbereitetes Abfallgemisch angeliefert worden ist, dessen Lagerung auf der Deponie wahrscheinlich rechtlich zulässig ist, stellt sich die Frage, ob ein solches Vorgehen unter Umweltgesichtspunkten sinnvoll und unschädlich ist“, so Oberbürgermeister Frank Baranowski in einer Pressemitteilung der Stadt. „Ich nehme die Sorgen der Menschen im Umfeld der Deponie sehr ernst. Hier erwarte ich umfassende Antworten der zuständigen Bezirksregierung Münster.“
Sachstandsbericht im kommenden Umweltausschuss
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Die Stadt Gelsenkirchen hat für die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz am 28. Januar die Bezirksregierung Münster und auch die Deponiebetreiber AGR/ZDE gebeten, über den Sachstand zu berichten. Hierbei sollen insbesondere Angaben zur Menge, zum Zeitraum der Ablagerung, wo auf der Deponie und zu welchem Zweck das Material eingetragen wurde, zusammengestellt werden.
Frank Baranowski: „Ich möchte wissen, ob Gefahren von den gelagerten Stoffen ausgehen und ob die jetzt gewählte Form der Deponierung sicher ist. Natürlich muss man auch über Konsequenzen nachdenken. So halte ich eine Einstellung der Lieferung dieses Gemisches an die Zentraldeponie auf jeden Fall bis zur Klärung aller daraus resultierenden Fragen für geboten. Immerhin sind in den Jahren 2018 und 2019 laut Bezirksregierung jeweils rund 178.000 Tonnen des Abfallgemisches abgekippt worden.“