Gelsenkirchen. Nach dem Brand im Krefelder Zoo fragen viele, wie es um den Brandschutz in der Gelsenkirchener Zoom Erlebniswelt bestellt ist.
Nach dem verheerenden Brand im Krefelder Zoo, bei dem 30 Tiere starben, fragen viele, wie es um den Brandschutz in der Gelsenkirchener Zoom-Erlebniswelt bestellt ist. Der Zoo und die Feuerwehr haben bereitwillig Auskunft gegeben.
Denn auch der Gelsenkirchener Zoo ist Heimat für große Menschenaffen, von denen Dutzende bei lebendigem Leibe in Krefeld verbrannten. Die Frage ist also: Wie sind die Tiergehege hier in Gelsenkirchen gesichert?
Publikumsbereiche verfügen über Brandmeldeanlagen
„Alle Bereiche mit Publikumsverkehr der Zoom-Erlebniswelt verfügen über Brandmeldeanlagen“, sagt Carsten Jost, Sprecher der Gelsenkirchener Feuerwehr. Dazu die Technikräume, die Schaltschränke oder der IT-Bereich.
Nataly Naeschke, Sprecherin des Gelsenkirchener Zoos, betont, dass der Zoom sogar noch die gesetzlichen Auflagen übertreffe. Die Pflicht, Räume und Hallen mit Brandmeldeanlagen auszustatten, richtet sich laut Naeschke unter anderem nach Besucherzahlen und Größe der Örtlichkeit. Das Giraffenhaus etwa umfasst 830 Quadratmeter, hier sei qua Gesetz zwar keine Brandmeldeanlage vorgesehen: „Nichtsdestotrotz verfügt es über ein solches Alarmsystem.“ Wegen der großen Mengen Stroh sei man lieber auf Nummer sicher gegangen, als der Zoom vor 15 Jahren neu gebaut worden ist.
„Tropenparadies“ und „Dschungelabenteuer“-Halle ist Heimat für Affen
Brandmeldeanlagen installiert worden sind auch im überdachten „ELE-Tropenparadies“, das auf 5000 Quadratmetern unter anderem acht Orang-Utans und zahlreiche Vögel beherbergt. Auf 2000 Quadratmeter kommt die „Dschungelabenteuer“ genannte Halle in der Afrika-Erlebniswelt, in der sich eine zehnköpfige Schimpansenfamilie tummelt und massige Flusspferde. Auch hier ist eine Brandmeldeanlage vorhanden.
Gleiches gilt für den Tunnel im Zoom, die Behringstraße (Alaska), von wo aus die Besucher einen Blick auf Seelöwen und Eisbären haben.
Viermal im Jahr wird das Feuer-Alarmsystem gewartet
„Viermal im Jahr werden die Brandmelder von einer Fachfirma gewartet“, sagt Nataly Naeschke, dazu stehen alle drei Jahre Brandverhütungsschauen mit der Gelsenkirchener Feuerwehr und dem städtischen Bauordnungsamt verpflichtend auf dem Sicherheitsplan. Der nächste Check steht in diesem Jahr an.
Die Einzelgehege selbst, in die sich die Tiere im Zoom zurückziehen können, verfügen laut Feuerwehr nicht über solche Brandmeldeanlagen. Beton und Stahl minimieren hier das Risiko eines Feuers gegen Null.
Himmelslaternen sind kein Problem
Himmelslaternen und andere brennende Flugkörper sind laut Zoom-Sprecherin durch die Lage des Zoos kein Problem. Die Flugkörper hatten das Feuer in Krefeld verursacht. „Der Tierpark ist umgeben von einer Autobahn, einer Kleingartenanlage, dem Rhein-Herne-Kanal sowie einer Anliegerstraße, die Bleckstraße“, sagt Naeschke. Ganz selten hätten sich mal die Reste einer verglühten Rakete auf dem Gelände verirrt, Brände habe es bislang nicht gegeben.
Nach Angaben von Polizei und Feuerwehr sind im Zusammenhang mit Himmelslaternen in Gelsenkirchen keine Einsätze registriert. Die Lampions sind seit 2009 verboten.