Gelsenkirchens CDU-Chef Sascha Kurth wollte OB-Kandidat werden. Sein engster Zirkel wollte jemand anderen: Malte Stuckmann. Ein Kommentar.
Sascha Kurth hat in seinem noch jungen Leben wohl schon schönere Adventszeiten erlebt. Denn diese ist für ihn überschattet von einer schlechten Nachricht: Er wird nicht ins Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Gelsenkirchen gehen.
Natürlich gibt es keinen Automatismus, dass ein Parteivorsitzender auch OB-Kandidat wird. Dass er es aber nicht wird, obwohl er es eigentlich will, ist schon bemerkenswert. Der geschäftsführende Vorstand seiner Partei, die so genannte Findungskommission, hat sich mehrheitlich für einen anderen ausgesprochen: für Malte Stuckmann. Man kann’s auch deutlicher sagen: Der Vorsitzende hat in seinem engsten Zirkel mehr Gegner als Fürsprecher.
Wie steht es wirklich um die Harmonie in der CDU Gelsenkirchen?
Dass Kurth nach einer solchen Klatsche die Brocken noch nicht hingeschmissen hat, dürfte ausschließlich daran liegen, dass ihm die Partei und die Sache wichtiger sind als seine eigene Person. Mit einem Rücktritt hätte er den Ärger hinter den Kulissen, der jetzt trotzdem bekannt ist, befeuert und vermutlich verschärft. Und das widerspricht natürlich der jetzt nach außen getragenen Harmonie, mit der die CDU in den Kommunalwahlkampf ziehen will.
Die Frage ist: Wie groß und dauerhaft ist diese Harmonie? Fest steht: Der wohl erhoffte Wow-Effekt über die Nominierung eines Hoffnungsträgers aus der zweiten Reihe ist mit Bekanntwerden seines Weges dorthin mindestens verpufft. Es bleibt abzuwarten, ob sich die CDU hier einen Gefallen getan hat.