Gelsenkirchen-Altstadt. Die „Fridays for Future“-Demonstration führte in Gelsenkirchen zum Hans-Sachs-Haus. Die Band „Rondo Prinz“ sorgte für Musik beim Zwischenstopp.
Mitten in der Einkaufszone und mitten im beginnenden Advents-Kauftrubel setzte die Gelsenkirchener Ortsgruppe der „Fridays for Future“-Bewegung lautstark ihren Protest gegen die Untätigkeit gegen den Klimawandel fort. Hemmungsloser Konsum und verstärkter Straßenverkehr standen außerdem deutlich in der Kritik.
„One solution, revolution“, „eine Lösung, Revolution“ skandierten die mehrheitlich Jugendlichen, die sich am Aktionstag vom Heinrich-König-Platz zur hohen Mittagszeit aufmachten und in der Fußgängerzone gingen manchen Köpfe herum, manche Daumen auch gerade älterer Passanten hoch. Den „Black Friday“, den Höhepunkt für Schnäppchenjäger und eigentlich „schwarzer Freitag“ direkt nach dem Thanksgiving in den USA, hatten sie besonders im Blick.
Staumonat November
Denn der November ist auch einer verkehrsreichsten Monate im Jahr, unterstrichen die Redner an den Stationen der Gelsenkirchener Demonstration. Weil kaum jemand im Spätherbst oder frühen Winter Urlaub habe, wegen des kalten, regnerischen Wetters und früher Dunkelheit, beschrieben die Redner, seien einfach mehr Menschen mit dem Auto unterwegs. „Und wenn dann noch die Baustellen und die Veranstaltungen an der Arena dazu kommen, haben wir schnell den staureichsten Monat im Jahr.“
Blauer Radstreifen in Buer
Entsprechend forderten sie auf lokaler Ebene auch ein Umdenken, um global Verbesserungen gegen den Klimawandel zu erreichen. Zwei Fahrspuren auf der De-la-Chevallerie-Straße in Buer etwa seien ein Unding
und sollten auf jeden Fall auf eine reduziert werden, der Rest könne dem Radverkehr zugeschlagen werden. Der motorisiere Verkehr könne um die Innenstadt herum geleitet werden, um so auch Möglichkeiten zu schaffen, den Radverkehr sicherer zu machen.
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„Wir brauchen aber vor allem Investitionen, um Radfahrer gleichberechtigt auf die Straße zu bringen“, unterstrich die FFF-Ortsgruppe. Angeschlossen haben sie vor allem in der Vorweihnachts-Stoßzeit in der Innenstadt die Forderung nach günstigen Tickets für den öffentlichen Nahverkehr, „am besten sogar kostenlos am Wochenende“, so verschafften sie sich Applaus.
Gespräch mit Verwaltungsvorstand
Zum inzwischen vierten globalen Klimastreik von „Fridays for Future“ waren in Nordrhein-Westfalen über als 70 Demonstrationen geplant. Vor dem Hans-Sachs-Haus gab es eine „Wasserstandsmeldung“: „525 Gruppen in Deutschland, 3800 weltweit“. Erinnert wurde daher auch an das Gespräch der FFF-Ortsgruppe
Konferenz in Madrid
Ehe sich die Politiker zur Weltklimakonferenz in Madrid von 2. bis 13. Dezember treffen, waren Hunderttausende am Freitag bei einem weltweiten Streiktag auf die Straße gerufen, um ihren Forderungen für mehr Klimaschutz Nachdruck zu verleihen. Die jugendlichen Klimaschützer veranstalteten nicht nur Kundgebungen, sondern planten auch Aktionen in Klassenzimmern, Parteibüros, Einkaufszentren und vor Kraftwerken.
Allein in Köln, wo zu einem Demo-Zug rund 20.000 Teilnehmer erwartet wurden, kamen bereits am Mittag mehrere Tausend Streikende zusammen.
mit dem Verwaltungsvorstand. „Wir werden beim nächsten Treffen daran erinnern, dass auch hier viel gemacht werden kann“, gerade weil es mit den zunächst angestrebten Zielen von bis zu 25 Prozent CO 2-Einsparungen „eher schlecht aussieht“.
Klänge zum Mutmachen steuerte vor der evangelischen Altstadtkirche die Bismarcker Band „Rondo Prinz“ bei einem Zwischenstopp bei, die sich bei dieser Streikaktion spontan dem Protest auf der Straße angeschlossen hatte. Der anfeuernde Applaus galt damit beiden Seiten. Der Protestzug setzte sich weiter über die Bahnhofstraße in Bewegung.