Mit der angeblichen Spritzen-Attacke auf ein 13-jähriges Mädchen sorgte Gelsenkirchen diese Woche für bundesweite Schlagzeilen. Ein Kommentar.
Den ganzen Tag beschäftigte unsere Redaktion vorwiegend ein Thema: Wie kann ein Mann ein 13-jähriges Mädchen mit einer Spritze attackieren? Was geht in so einem Kopf vor? Um kurz nach 16 Uhr beschäftigte uns dann eine andere Frage: Wie kann ein 13-jähriges Mädchen sich solch eine grausame Geschichte ausdenken?
Es ist das Gesprächsthema Nummer 1 in Gelsenkirchen. Auch bundesweit sorgt der Fall für Schlagzeilen – erst recht mit der neuen Wendung. Die gute Nachricht ist: Die Bürger müssen sich keine Sorgen machen, dass da draußen ein Irrer mit einer Spitze rumläuft. Keiner muss Angst haben, „Nummer 7“ zu werden.
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Apropos: Allein Details wie der Ausspruch „Nummer 6“ ließen anfangs kaum Zweifel aufkommen, die 13-Jährige könnte das alles nur erfunden haben. Klar, im Nachhinein kommt es einem komisch vor, dass ein Teenager in einer solchen Stresssituation noch die Marke der Turnschuhe des Täters benennen kann. Und genau da stellt sich die Frage: Hat sich das Mädchen die komplette Täterbeschreibung ausgedacht? Oder hatte es etwa eine konkrete Person vor Augen? Und wenn ja: Warum? Was hat dieser Mann ihr angetan?
Da das Kind noch keine 14 ist, wird es strafrechtlich keine Konsequenzen haben. Wobei angesichts dieses Falls die Frage erlaubt sein muss, ob das noch zeitgemäß ist. Immerhin ist das Mädchen mit seinen 13 Jahren alt genug, um sich solch eine perfide Story auszudenken.