Gelsenkirchen. Ein WAZ-Leser bemängelte durch Betten versperrte Aufzugtüren im Marienhospital Gelsenkirchen. Die Klinik reagierte auf Nachfrage prompt.

Die Arbeit in Krankenhäusern kennt Detlef Jansen aus eigener Erfahrung, arbeitet er selbst doch in einem in Castrop-Rauxel. Auch mit dem Thema Brandschutz ist er vertraut. Umso erstaunter beziehungsweise erschrockener war er, als er seine Schwiegermutter im Marienhospital Gelsenkirchen besuchte. Als er mit dem Fahrstuhl unterwegs in den siebten Stock war und eine Seniorin mit Rollator im 3. Stock aussteigen wollte, traute er seinen Augen nicht. Als die Fahrstuhltür sich öffnete, kam sie allerdings nicht heraus. Betten blockierten den Ein- und Ausgang aller drei Fahrstühle. Sie wegzuschieben war für die alte Dame nicht möglich.

Ursachenforschung und Neuorganisation

Maike Rost ist die neue Pflegedirektorin am Marienhospital Gelsenkirchen. Sie hat auf den Hinweis hin sofort gehandelt.
Maike Rost ist die neue Pflegedirektorin am Marienhospital Gelsenkirchen. Sie hat auf den Hinweis hin sofort gehandelt. © Volker Wiciok

Er sprang helfend ein, machte den Weg frei und überzeugte sich zugleich, dass wenigstens die Fluchtwege frei sind. Was auch der Fall war. Die Betten waren lediglich vor den Fahrstühlen aufgereiht, die ja im Brandfall ohnehin nicht genutzt werden dürfen. Dennoch wandte er sich mit seiner Beobachtung an die Redaktion, da ihm schon bei früheren Besuchen im Haus in den Fluren stehende Betten aufgefallen waren.

Die Nachfrage der WAZ bei St. Augustinus führte zur Ursachenforschung und einer Neuorganisation. Die neue Pflegedirektorin Maike Rost, die erst im Oktober aus dem Krankenhaus eines kirchlichen Trägers in Düsseldorf zu St. Augustinus wechselte, erklärt, wie es dazu kam: „Es war ein Tag, an dem viele Patienten entlassen und viele neue gekommen sind. Wegen des Wechsels wurden Betten zur Weitergabe zur Aufbereitung in den Flur geschoben, was in der Häufung natürlich nicht geschehen darf und auch nicht mehr geschehen wird.“

Zweitbett bleibt künftig auch ungenutzt im Zimmer

Verhindert werden soll das unter anderem dadurch, dass künftig Betten, die wegen der Nutzung eines Zimmers als Ein-Bett-Zimmer nicht gebraucht werden, im Zimmer verbleiben statt herausgenommen zu werden. „Das wünschen sich hier auf der Privatstation zwar viele Patienten, um mehr Platz für sich zu haben, aber das wird künftig aus Sicherheitsgründen nicht mehr geschehen“, kündigt sie an.

Generell werden die Betten im Haus selbst nach Benutzung aufbereitet, also gereinigt und desinfiziert. Zum Teil auf der gleichen Ebene der Station, zum Teil im Keller.