Gelsenkirchen. Das Laub fällt von den Bäumen: Die Straßenreinigungsteams der Gelsendienste erleben nun stressige Zeiten. 2800 Tonnen Laub gilt es aufzusammeln.
Rund 2800 Tonnen Laub sammeln allein die Kräfte der Gelsendienste in jedem Jahr von Gelsenkirchens Straßen und Gehwegen auf. Um zu verstehen, welche Massen sich hinter dieser Zahl verbergen, hat Heimo Stegner ein plastisches Beispiel parat. „Würden wir das alles auf einen Haufen schütten“, erklärt der für die Laubsammlung zuständige Bereichsleiter der Gelsendienste, „dann könnten wir damit das Innere der Schalke-Arena bis unters Dach füllen“.
Zwar hat die ganz „heiße Phase“ noch gar nicht begonnen, trotzdem sind die Laub-Teams der Gelsendienste bereits seit Anfang Oktober unterwegs. Mindestens bis Mitte Dezember müssen sie den öffentlichen Raum von den zu Boden gefallenen Blättern befreien. Je nach Wetterlage reichen die Einsätze sogar bis ins neue Jahr hinein. „Von unseren 132 Kräften für die Straßenreinigung kümmern sich in der Spitze bis zu 30 um nichts Anderes als das Laubaufsammeln“, so Betriebsmeister Roland Ohl.
Kehrmaschinen der Gelsendienste werden in den Wertstoffhöfen geleert
Einer von ihnen ist Andreas Stache. Der 53-Jährige lebt in Buer und arbeitet seit 2001 für die Gelsendienste. Nun sitzt er am Lenkrad einer Großkehrmaschine. Das ist ein 18-Tonner, der im Alltag zur Straßenreinigung genutzt wird. Diese Fahrzeuge sind aber allesamt auch mit einem Saugrüssel bestückt, der selbst riesige, am Straßenrand aufgetürmte Haufen Laub aufsaugen kann – und das in Sekundenschnelle.
„Im Augenblick ist es etwas stressiger als sonst“, sagt Stache. Bis zu zehn Mal innerhalb einer Schicht hat die Großkehrmaschine ihre Höchstfüllmenge von fünf Kubikmetern Laub erreicht. Dann muss Stache entweder zu einem der beiden Wertstoffhöfe an der Adenauerallee in Erle oder an der Wickingstraße in Ückendorf fahren, um den Fahrzeug-Stauraum zu leeren. Um nicht zu viel Zeit mit der Fahrerei zu verschenken, haben die Gelsendienste aber noch sechs zusätzliche Lagerplätze für das Laub eingerichtet – systematisch verteilt auf das gesamte Stadtgebiet.
Mit Kleinkehrmaschinen werden die Geh- und Verbindungswege vom Laub befreit
Zehn Exemplare dieser Großkehrmaschinen gehören zum Fuhrpark der Gelsendienste, hinzu kommen 24 Kleinkehrmaschinen. Die sind aufgrund ihrer Bauweise ebenso flink wie wendig. „Damit sind wir hauptsächlich auf den Gehwegen unterwegs“, erklärt Tiffany Sinner. Sie sitzt seit 2017 hinterm Steuer dieser Reinigungsflitzer, ihr Stammbezirk liegt in Hassel. Aber genau wie ihre Mitstreiter Markus Kasten und Verena Dombrowski hilft sie bei Bedarf auch mal in anderen Stadtteilen aus.
Der Kontakt zu vielen Anwohnern sei prima, so Sinner: „Die freuen sich, wenn wir kommen.“ Und fast alle wüssten auch über die geltenden Regelungen zur Laubentsorgung Bescheid. Denn das Laub aus Privatgärten darf nicht einfach auf die Straße gekippt werden. „Das müssen alle Bürger zu einem unserer beiden Wertstoffhöfe bringen“, erklärt Bereichsleiter Stegner. Dieses Angebot sei kostenlos. Nur gewerbliche Kunden müssten für die Entsorgung des Laubes in den Wertstoffhöfen bezahlen.
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Und was geschieht nach dem Aufsammeln mit dem vielen Laub? „Wir haben einen Vertrag mit einem externen Entsorger, der die weitere Verarbeitung übernimmt“, so Stegner. Der nimmt in jedem Jahr nicht nur die 2800 Tonnen Laub von öffentlichen Flächen an, sondern auch die übrigen 5200 Tonnen Laub sowie Gras- und Grünschnitt, der Jahr für Jahr in Privathaushalten und öffentlichen Grünflächen zusammenkommt.
Daten und Fakten
Bürger haben auch die Möglichkeit, so genannte Laubkörbe zur Leerung an den Straßenrand zu stellen, erklärt Bereichsleiter Heimo Stegner. Zudem seien rund 500 Laubsammelbehälter im Stadtgebiet aufgestellt worden. Aber auch dort hinein dürfen keine Laubabfälle aus privaten Gärten gekippt werden, sondern nur das Laub, das Bürger auf den Bürgersteigen vor ihrem Haus auflesen.
Infos im Netz: gelsendienste.de/strassenreinigung