Schalke-Nord. Die Glückauf-Kampfbahn in Gelsenkirchen bekommt ein neues Eingangsportal. Seit ein paar Tagen fressen die Bagger an den Kassenhäuschen.

Wer kennt nicht die historischen Bilder der Glückauf-Kampfbahn von früher, auf denen sich Menschenmassen in den besten S 04-Zeiten durch einen mondänen Eingangsbereich in das viel zu kleine Stadion schlängeln. Bald soll der Eingangsbereich wieder genauso aussehen.

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Die Stiftung Schalker Markt hat sich um Ziel gesetzt, den Stadtteil Schalke-Nord wieder attraktiver zu machen und das Herz des „alten Schalke“ wieder aufleben zu lassen und erlebbar zu machen. Die Initiative kam von dem Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies bei einer Führung durch den Stadtteil. Er stellte eine Million Euro für die Gründung einer Stiftung zur Verfügung.

Startschuss an der Glückauf-Kampfbahn fiel nach Frühstück mit Anwohnern

Nun fiel nach einem Frühstück mit den Anwohnern der Startschuss für das erste Projekt. Die Bagger rollten an und machten die Kassenhäuschen vor der „GAK“ dem Erdboden gleich. Diese sind nach dem Krieg entstanden, in dem die Kampfbahn fast vollständig zerstört wurde. Noch vor Weihnachten soll das Entree des unter Denkmalschutz stehenden Stadions, in dem der Mythos Schalke begründet wurde, wieder an ganz alte, glorreiche Zeiten erinnern.

So soll der Eingangsbereich bald wieder aussehen. 
So soll der Eingangsbereich bald wieder aussehen.  © Jürgen Bergmann

Ich glaube, dass der Startschuss zunächst einmal ein symbolischer Akt ist, weil er zeigt, dass die zweieinhalb Jahre Vorarbeit, die wir geleistet haben, endlich mal an die Oberfläche kommen“, erklärte Stiftungs-Vorstandsmitglied Bodo Menze stolz gegenüber Schalke TV. „Dieses historische Eingangsportal wollen wir wieder aufbauen und es soll der Startschuss werden, dass wieder Leben in die Bude kommt. Unser Traum wäre es, dass wir die Glückauf-Kampfbahn und den Stadtteil wieder mit Leben füllen.“

Das historische Eingangsportal wieder neu zu errichten, ist eines der erklärten Ziele der Stiftung Schalker Markt. Veranschlagt sind dafür bis zu 200.000 Euro. In dem auf fünf Jahre angelegten Masterplan sollen auch noch das „Blaue Band“, eine Licht- und Kunstinszenierung entlang der Schalker Meile sowie die St. Josephs-Kirche und der Friedhof am Rosenhügel, auf dem unter anderem Vereinslegende Ernst Kuzorra begraben ist, und der Schalker Markt selbst aufgewertet werden.

Olivier Kruschinski äußerte sich bei Schalke TV

„Die Idee ist, dass wir Schalke und den Stadtteil Schalke-Nord als Freilichtmuseum wieder herrichten wollen. Unsere DNA, unsere Sehnsuchtsorte auch unsere Vereinshistorie wieder neu inszenieren möchten“, verdeutlichte der Stiftungsvorsitzende Olivier Kruschinski bei Schalke TV.

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In der vergangenen Woche waren erst mal die Nachbarn eingeladen. Schon bald sollen sich alle Gelsenkirchener und alle Schalker an der neuen alten Landmarke erfreuen können. „Das ist emotional, das ist nostalgisch. Und ich freue mich riesig darauf, dass die Umsetzung schnell passiert“, sagte Menze glücklich.

Glückauf-Kampfbahn

Die Kampfbahn Glückauf, wie sie offiziell heißt, wurde ab August 1927 auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Consolidation errichtet. Die offizielle Eröffnungsfeier fand am 2. September 1928 statt. Bis zum Bau des Parkstadions 1973 diente die Kampfbahn als Heimspielstätte des FC Schalke 04.

Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 stand sie zum Public Viewing wieder im Interesse von Tausenden Fans. Deshalb hatte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das Kult-Stadion damals zum „Denkmal des Monats Juni“ gekürt.