Bismarck. Die Tierschutzorganisation Peta fordert die Gelsenkirchener Zoom-Erlebniswelt auf, Löwen aus dem Zirkus aufzunehmen. Warum das kein Thema ist.
Nach dem Tod von Löwin Kiara aus der Gelsenkirchener Zoom-Erlebniswelt ist der Partner der Raubkatze, Löwenmännchen Bantu, alleine. Die Tierschutzorganisation Peta hat sich deshalb nun mit einer Bitte an den Zoo gewandt: Statt über das europäische Zuchtprogramm EEP nach einer neuen Partnerin für Bantu zu suchen, solle der Zoo Löwen aus Zirkusbetrieben ein neues Zuhause geben.
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Peta kritisiert in dem Schreiben an die Zoom-Erlebniswelt die Nachzucht von Löwen in Gefangenschaft: „Zoos züchten ständig Großkatzen nach, die jedoch verhaltensbedingt nicht ausgewildert werden können.“ Gleichzeitig gebe es bis zu 200 Löwen und Tiger, die in deutschen Wanderzirkussen unter der Haltung in engen Käfigen und den Dressuren leiden und für die es zu wenige Plätze in Auffangstationen gebe. „Veterinärbehörden vermeiden dringend erforderliche Beschlagnahmungen, da nicht genügend adäquate Auffangmöglichkeiten zur Verfügung stehen“, heißt es in dem Brief an den Zoo.
Dem Zoo liegen keine Anfragen vor
„Darüber, ob Zirkustiere gerettet werden müssen oder notleidend sind, entscheidet nicht die Peta sondern die zuständigen Behörden“, sagt Zoom-Sprecherin Nataly Naeschke. Sie weist außerdem darauf hin, dass Zoos weltweit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Arten leisten – besonders durch Zuchtprogramme. Bis zu 350 Tiere verschiedener Arten könnten so jedes Jahr weltweit wieder ausgewildert werden. Dass die Zoom-Erlebniswelt Raubkatzen aus Zoos aufnehme, sei aber nicht nur deshalb zurzeit kein Thema: „Aktuell liegen uns überhaupt keine Anfragen seitens der zuständigen Behörden vor.“
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Dass der siebenjährige Bantu eine neue Partnerin aus einem anderen Zoo bekommt, scheint daher wahrscheinlich. Zumal Naeschke erklärt: „Löwen sind keine klassischen Einzelgänger.“ Seit Kiara Tod haben die Pfleger beobachtet, dass der Löwe öfter die Nähe zu Menschen sucht oder in seinem Gehege auf- und abläuft – so, als habe er bemerkt, dass etwas anders ist.