Gelsenkirchen. Ab Dienstag stehen Tretroller der Firma Circ in Gelsenkirchen. Die Firma arbeitet mit der Bogestra zusammen. Die Ausleihe funktioniert per App.

Freunde der flotten Flitzer haben schon sehnlich darauf gewartet, nun ist es soweit: Die ersten E-Scooter kommen nach Gelsenkirchen. Die Firma Circ wird die elektrisch betriebenen Tretroller ab dem 1. Oktober überall im Stadtgebiet zur Ausleihe bereitstellen. Die Stadt hat dafür klare Regeln aufgestellt. Mit der Bogestra hat das Unternehmen vor Ort zusätzlich einen starken Partner gefunden.

„Ob in Gelsenkirchen oder Barcelona: Der Mensch will von A nach B kommen“, sagt Circ-Deutschlandchef Max Hüsch bei der Vorstellung der Roller am Freitag vor dem Hans-Sachs-Haus. Und zieht weitere Parallelen zwischen der katalonischen Hauptstadt und der Ruhrgebietsmetropole: „Der Pkw ist in der Innenstadt nicht das effizienteste Verkehrsmittel.“ Statt lange im Stau zu stehen und noch länger nach einem Parkplatz zu suchen, sollten die Gelsenkirchener, wenn es nach ihm geht, in Zukunft mit dem Tretroller in die City düsen.

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300 der Elektroroller verteilt das Unternehmen deshalb ab kommenden Montag im Stadtgebiet – zunächst an Verkehrsknotenpunkten wie dem Hauptbahnhof, an Berufskollegs oder am Musiktheater. Aber auch in Buer und der Neustadt sollen die orangenen Gefährte auf Fahrer warten. Über die Circ-App kann sich dann jeder einen davon ausleihen und kurze oder auch längere Strecken, je nach Akkuladung, zurücklegen. Danach kann der Scooter einfach abgestellt werden.

Stadt stellt klare Regeln auf

Ganz ohne Regeln geht das natürlich nicht, wie auch Oberbürgermeister Frank Baranowski betont. „Wir haben als Kommune Anforderungen gestellt.“ So müssen die Roller etwa jeden Abend von Circ eingesammelt werden. Außerdem dürfen Nutzer sie nicht überall parken: Grünanlagen und Friedhöfe etwa sind tabu. „Wir haben die Gelegenheit, aus Erfahrungen zu lernen, die andere Städte mit E-Tretrollern gemacht haben,“, sagt Baranowski.

Auch, wenn es nicht vorgeschrieben ist, sollten Fahrer immer einen Helm dabei haben, wenn sie auf den E-Scooter steigen, empfiehlt Circ Deutschlandchef Hüsch.
Auch, wenn es nicht vorgeschrieben ist, sollten Fahrer immer einen Helm dabei haben, wenn sie auf den E-Scooter steigen, empfiehlt Circ Deutschlandchef Hüsch. © Funke Foto Services | Lutz von Staegmann

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Wenn ein Roller beispielsweise in einer Verbotszone abgestellt wird, bemerkt die App das über das GPS-Signal. Der Nutzer kann die Fahrt dann nicht beenden, sondern zahlt so lange weiter, bis er den Bereich mit dem Scooter verlassen hat. Und auch wer illegal durch Fußgängerzonen fährt, muss damit rechnen, erwischt zu werden. Ebenfalls über die App kann Circ genau verfolgen, welcher Fahrer sich wann und wo bewegt hat.

Bogestra will Lücken im Netz schließen

Und so funktioniert’s

Um einen Tretroller auszuleihen, muss zunächst die Circ-App auf dem Handy installiert werden. Die zeigt an, wo verfügbare Roller stehen.

Vor Antritt der Fahrt wird ein QR-Code am Roller gescannt. Erst dann kann der Scooter gestartet werden.

Um die Fahrt zu beenden, muss der Roller in einer Parkzone (zu Beginn sind das die Altstadt, die Neustadt und die buersche City) abgestellt und die Fahrt in der App gestoppt werden.

Über die App wird die Fahrt dann bezahlt. Das Entsperren des Rollers kostet 1 Euro, jede Fahrminute 15 Cent.

Die Anwendung zeigt auch an, wo verfügbare Roller stehen. In Gelsenkirchen ist das, wie in Bochum, zudem über die „Mutti“-App der Bogestra möglich. Durch die Kooperation mit dem Rollerverleiher kann das Verkehrsunternehmen neben den Leihfahrrädern von Metropolrad Ruhr ein weiteres Verkehrsmittel anbieten. „Wir wissen, dass wir auf dem letzten Kilometer nicht die nötige Präsenz haben“, räumt Bogestra-Vorstand Jörg Filter ein. Die E-Scooter sollen diese Lücke zwischen Haltestelle und Haustür schließen.

Aber auch auf anderen, sehr kurzen Strecken, etwa vom Parkplatz zum Büro in der Innenstadt, sind sie laut Baranowski gut einsetzbar. „Für kurze Wege ist das ein neues und spannendes Verkehrsmittel“, wirbt er.