Altstadt. Richtfest und Grundsteinlegung auf einen Schlag in Gelsenkirchen: Im ADAC-Neubau entstehen Wohnungen, Bankfiliale, Prüfstelle und ein Parkhaus.
Im Oktober 2018 wurde das alte Fina-Parkhaus abgerissen, im April 2019 wuchs der Neubau sichtbar in die Höhe, stand zwischen zwei ausladenden Kränen bereits das Erdgeschoss in weiten Teilen. Nun die nächste Bauetappe: Grundsteinlegung – sie war eigentlich für November 2018 angekündigt – und in einem Zug gleich auch das Richtfest für den fünfgeschossigen Neubau des ADAC Geschäfts- und Wohnhauses an der Sellhorststraße standen Montag auf der Agenda. Der Automobilclub investiert in das Gesamtprojekt 11 Millionen Euro.
Der Vorlauf für das Bauvorhaben zog sich lange, auch weil es in der frühen Startphase juristisches Gerangel um Leistungsvergaben und Verfahren gegeben hatte. Der damalige ADAC-Präsident von Westfalen und Vizepräsident im Bundesvorstand, der Bueraner Klaus-Peter Reimer, stolperte unter anderem über dieses Bauvorhaben. Kumpaneivorwürfe hatte es gegeben – zu unrecht, wie er stets betonte. 2015 schien das Projekt in der Altstadt vor die Wand gefahren zu sein, dann ging es doch nach längerer Pause weiter. Die Vorgeschichte ist abgehakt, der ADAC vor Ort auf Zukunft eingestellt, der Rohbau weit fortgeschritten.
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Der ADAC Westfalen e.V. biete durch das „Projekt bessere Erreichbarkeit, topmoderne Ausstattung und noch mehr Service in der Geschäftsstelle und dem neuen Prüfzentrum, die hier gleichzeitig entstehen“, kündigt der Automobilclub an. 370 Quadratmeter Fläche stehen dafür bereit.
ADAC verlagert Standort
Der ADAC wird vom jetzigen Standort Daimlerstraße in Erle zur Sellhorststraße umziehen. Personell, heißt es, werde am neuen Standort eventuell noch aufgestockt.
In der Kfz-Prüfhalle in der Altstadt wird weder geschweißt, noch gehämmert. Dort sollen zum Beispiel Begutachtungen von Wagen stattfinden, Lichtmessungen oder Diagnosen durchgeführt werden.
Zusätzlich nehme der Club „seine gesellschaftliche Verantwortung wahr, indem er öffentlich geförderten Wohnraum zu einem Schwerpunkt des Projekts gemacht hat“. Insgesamt 27 Wohnungen werden an der Sellhorststraße in den Obergeschossen über der künftigen Geschäftsstelle und der Filiale des Ankermieters entstehen. Die Deutsche Bank mietet rund 900 Quadratmeter im Komplex und verlagert damit ihre lokale Zentrale.
Parkhaus mit über 250 Plätzen
Vertreter der Stadt und des Vereins betonten beim Bau-Fest das Wir-Gefühl der beteiligten Partner. „Mitten im Herzen der Innenstadt entsteht nun ein Neubau, von dem gleich mehrere profitieren werden: Autofahrer, die Wirtschaft unserer Stadt, die Innenstadt, die aufgewertet und attraktiver wird und Menschen, die es auf dem Wohnungsmarkt nicht so einfach haben. Sehr viel mehr lässt sich an einem Standort wohl kaum erreichen“, ist Oberbürgermeister Frank Baranowski sicher.
Bernd Kurzweg, Vorstandsvorsitzender des ADAC Westfalen e.V., sieht „in gelungenes Beispiel dafür, was bewegt werden kann, wenn mehrere Akteure zielgerichtet zusammenarbeiten.“ Gerade der Faktor „sozial geförderter Wohnraum“ sei für ihn dabei „ganz entscheidend“.
Gelsenkirchen, betont man beim ADAC Westfalen, sei ein enorm wichtiger Standort mitten im Ruhrgebiet. Die Fertigstellung des Bauprojekts ist für Ende 2020 geplant. Entstehen wird auch wieder ein Parkhaus. Es bekommt rund 250 Stellplätze