Es gibt Menschen, die sorgen für Unmut und bringen Institutionen an Grenzen. Einfache Lösungen gibt es da nicht. Ein Kommentar von Jörn Stender.

Wie verhält man sich in solch einem Fall? Wie kommt man damit – persönlich und auch als Stadtgesellschaft – klar, wenn Menschen öffentlich offensichtlich ein Stück weit oder deutlich neben der Spur laufen wie der Taubenfütterer, der in den vergangenen Tagen gleich mehrfach unangenehm auffiel. Nicht nur, weil er weiterhin mit unschöner Regelmäßigkeit durch die Stadt zieht und in langen Bahnen pfundweise Getreidekörner verstreut, um Stadttauben zu füttern. Sondern auch, weil er offensichtlich zunehmend aggressiv reagiert, wenn Passanten ihn auf sein Tun ansprechen und versuchen, Einhalt zu gebieten. Allein drei Fälle wurden bekannt, die zu Anzeigen führten. In einem Fall blieb es nicht allein bei Bedrohung und Beschimpfung, der Mann schlug mit einem Schirm zu, versprühte Pfefferspray und verletzte sein Gegenüber. Es sieht ganz so aus, als ob die Sache auch weiter eskalieren könnte – Ausgang ungewiss.

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Was macht man also? Geht man weiter couragiert dazwischen, sucht man die Konfrontation in Sinne von (Ver-)Ordnung und Sauberkeit und riskiert dabei vielleicht mehr als nur eine verbale Auseinandersetzung? Und was können, müssen Behörden tun? Kommunaler Ordnungsdienst und Polizei waren mehrfach eingebunden. Verfahren wurden eingeleitet, gegen die sich der Mann mit Einsprüchen wehrt. Er sieht sich offenbar im Recht und kennt seine Rechte, Strafen scheint er bislang zu ignorieren oder abzulehnen. Irgendwann werden Richter entscheiden müssen. Sie können sicher urteilen, aber nicht unbedingt Verhalten ändern.

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Was bleibt? Im Netz ist für viele die Sache einfach: Wegsperren, von der Straße holen, wird da gefordert. Doch so einfach ist es nicht, zum Glück. Wie in so vielen anderen und doch vergleichbaren Fällen gibt es halt keine simplen Lösungen und gute Gründe, Recht und Gesetz einzuhalten, auch wenn andere es brechen. Das ist die Grundlage unserer Zivilgesellschaft. Und Aufmerksamkeit gegenüber Extremismus jeglicher Art.