Gelsenkirchen. Jetzt schreibt wieder der Fahrlehrer: Steffen Schiegner reagiert auf Frank Baranowskis Antwort und kritisiert ihn teilweise deutlich.
Die Debatte um den Zustand der Schalker Meile entwickelt sich zu einer Art Ping-Pong-Spiel im Austauschen von öffentlichen Briefen zwischen einem Fahrlehrer und dem Oberbürgermeister: Nun hat auch Steffen Schiegner seinerseits wieder ein paar Zeilen verfasst – als Antwort auf die Antwort Frank Baranowskis.
Fahrlehrer reagiert auf die Antwort des Oberbürgermeisters
Darin bedankt er sich zwar zunächst höflich für die Reaktion, kritisiert ihn aber gleich im zweiten Satz dafür: „Vielleicht ist es ja einfacher oder bequemer, Stellungnahmen und offene Briefe schreiben zu lassen, anstatt sich hier vor Ort mit Anwohnern und Gewerbetreibenden für ein Gespräch zu treffen.“
Angefangen hatte die Geschichte in der vergangenen Woche. Da hatte Steffen Schiegner einen offenen Brief an den OB verfasst und sich über die „unzumutbaren Zustände“ in Schalke-Nord beschwert. Eine Antwort Baranowskis kam am Dienstag. Darin betonte er, dass er „Schalke-Nord keinesfalls vergessen“ habe, informierte über den Stand diverser Maßnahmen und gab seine „Zusage, vor Ort in den Dialog einzutreten“.
„Es reicht nicht zu sagen, was man vorhat. Man muss es tun.“
Nun kontert Schiegner und wirft ihm Tatenlosigkeit vor: „Es reicht eben nicht immer zu sagen, was man vorhat. Man muss es tun.“ Er sei mit seiner Fahrschule seit 2013 an der Schalker Meile und habe „in diesen ganzen Jahren keine Verbesserung der Zustände, sondern nur Verschlechterung festgestellt“.
Mit diesem Brief hat Schiegner den Oberbürgermeister nun konkret zu einer Veranstaltung zum Thema am Mittwoch, 28. August, 19.04 Uhr, in seine Fahrschule an die Kurt-Schumacher-Straße 118 eingeladen. Zumindest ist das seine Auffassung, die man bei der Stadt ein wenig anders sieht. „Uns hat dieses Schreiben gar nicht erreicht“, so Stadtsprecher Martin Schulmann. „Wir haben über den Inhalt also keine Kenntnis.“
Auch die Reaktion hat Baranowski nicht persönlich erreicht
Dahinter steckt die erneute Kritik, die die Stadt schon an Schiegners erstem Brief geäußert hat: „Offene Briefe, zudem über soziale Medien und die Presse breit gestreut, münden leider oftmals in eine (öffentliche) Diskussion jenseits der Sachebene“, heißt es in Baranowskis Schreiben vom Dienstag. Schulmann betont, dass dieses Schreiben „eine absolute Ausnahme“ sei: „Normalerweise beantwortet der Oberbürgermeister offene Briefe nicht.“
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Jenseits der Sachebene scheint dann auch die am Montag auf der Facebook-Seite der Fahrschule gepostete Behauptung zu sein, die Stadt habe die Einladung für den 28. August bereits abgelehnt. Schiegner selbst bestätigte gegenüber der WAZ, dass er den OB zunächst ganz allgemein auf die Meile eingeladen habe. Sein zweiter Brief mit der konkreten Einladung wurde erst am Donnerstagmittag auf der Facebook-Seite „Fanclub Kumpel der Schalker Meile“ gepostet.