Gelsenkirchen. Wohnraum ist günstig in Gelsenkirchen – und das seit Jahren. Eine aktuelle Studie zeigt, warum sich kaufen hier mehr lohnt als mieten.
In Gelsenkirchen ist der Kauf einer Immobilie auf lange Sicht günstiger als ein Mietverhältnis. Vergleicht man die Kosten, schneiden Käufer sogar deutlich besser ab. Laut einer Studie der Sparda-Banken in Kooperation mit dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) ist es genau 41 Prozent günstiger eine Immobilie zu kaufen, als sie zu mieten. Damit liegt die Stadt deutlich über dem landesweiten Durchschnitt von 35 Prozent.
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Sehr weit unter dem Durchschnitt ist auch der Preisanstieg für Immobilien. Seit 2005 ist das Preisniveau der Studie zufolge nur um vier Prozent angestiegen. Bundesweit sind die Kaufpreise für Immobilien um selben Zeitraum um ganze 54 Prozent in die Höhe geschossen. Unter den insgesamt 401 bewerteten Städten und Landkreisen in Deutschland nimmt Gelsenkirchen somit Rang 391 ein.
4,3 Jahresnettogehälter für eigene vier Wände
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Blickt man auf die konkreten mit einem Immobilienkauf verbundenen Kosten, liegt Gelsenkirchen ebenfalls unter dem deutschen Durchschnitt: 4,3 Jahresnettogehälter sind hier im Schnitt nötig, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Im gesamten Land Nordrhein-Westfalen müssen dafür im Schnitt 4,9 Jahresnettogehälter aufgewendet werden. Vergleichsweise niedrig ist in der Stadt auch der Quadratmeterpreis von 1418 Euro für Wohneigentum. Im Bundesdurchschnitt müssen 2379 Euro aufgewendet werden.
Mietspiegel in Gelsenkirchen
Der Mietspiegel der Stadt Gelsenkirchen dient als Orientierungshilfe für Mieter und Vermieter. Für eine Wohnung in normalem Wohnumfeld sind, je nach Größe und Stand der Modernisierung des Gebäudes 4,70 bis 6,90 Euro pro Quadratmeter angegeben.
Zu- und Abschläge gibt es zum Beispiel für ein gehobenes oder einfaches Wohnumfeld, den Gebäudezustand, seniorengerechte Ausstattung oder das Alter der Heizungsanlage.
Bundesweit gelten Immobilien für 264.000 Euro als erschwinglich. In Gelsenkirchen bekommen Immobilienkäufer dafür 186 Quadratmeter Wohnfläche und damit weit mehr als durchschnittlich in Nordrhein-Westfalen (129 Quadratmeter). Zum Vergleich: In den Metropolen Köln und Düsseldorf gibt es für den gleichen Kaufpreis nur 73 bzw. 76 Quadratmeter. „Wer gern im Ruhrgebiet leben möchte, sollte auf jeden Fall Gelsenkirchen und seine erschwinglichen Immobilien in Betracht ziehen“, empfiehlt Thomas Probst, Filialleiter der Sparda-Bank in Buer deshalb.
Die Nachfrage nach Wohnraum ist groß
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Und die Nachfrage nach Wohneigentum ist vorhanden: Elf Prozent aller Mieter im Alter zwischen 16 und 50 Jahren planen laut der Studie, in den nächsten zwei bis drei Jahren eine Immobilie zu kaufen. Weitere 20 Prozent haben das zumindest zu einem späteren Zeitpunkt vor. Die Studie gibt auch Aufschluss darüber, warum Immobilienerwerb hierzulande hoch im Kurs steht: Für 73 Prozent der Befragten ist Wohneigentum ein wichtiger Beitrag zur Altersvorsorge und für 69 Prozent ein Schutz vor Mieterhöhungen. Dabei liegen in Gelsenkirchen auch die Mieten deutlich unter dem Durchschnitt: Mieter zahlen hier im Schnitt 5,40 Euro pro Quadratmeter und Monat, statt der in NRW üblichen 6,92 Euro.
Trotz vorhandener Nachfrage zeigen die Zahlen der Sparda-Studie, dass besonders für den Westen Deutschlands wenig neuer privater Wohnraum entsteht. Das gilt auch für Gelsenkirchen. Mit 2,8 Baugenehmigungen und 1,1 Wohnungsneubauten je 1.000 Bestandswohnungen liegt die Stadt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 7,6 Baugenehmigungen und 6,7 fertiggestellten Wohnungsneubauten je 1.000 Bestandseinheiten. „Bei uns in Gelsenkirchen herrscht großer Bedarf an kleineren Wohnungen für Single- oder Zwei-Personen-Haushalte sowie an Wohnraum für junge Familien. Es muss daher alles dafür getan werden, dass in diesem Segment schnell mehr erschwingliche Wohnungen gebaut werden“, so Probst.