Sonst fahre ich mit dem Auto zur Arbeit. Jetzt habe ich es stehenlassen und Bus und Bahn genutzt. Aber ist das eine gute Alternative? Mein Fazit.

Von Haustür zu Haustür habe ich mit Bus und Bahn 65 Minuten gebraucht. Mit dem Auto sind es sonst – je nach Verkehrslage – 25 bis 35 Minuten. Die ökologisch sinnvollere Alternative dauert also deutlich länger: Rechne ich Hin- und Rückfahrt zusammen, bin ich täglich eine Stunde länger unterwegs.

Die Verbindung zwischen Dorsten und Gelsenkirchen ist grundsätzlich in Ordnung. Hier muss der Fahrgast nur einmal umsteigen; da gibt es im Ruhrgebiet ganz andere Konstellationen. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die deutlich unterschiedliche Taktung von SB 28 und 302 ist ein Problem.

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Nicht so sehr in Richtung GE: Wenn ich hier die Anschlussbahn verpasse, warte ich höchstens zehn Minuten, um meine Fahrt fortsetzen zu können. In die andere Richtung ist das schon unangenehmer. Was nützt mir die kurze Taktung der 302, wenn ich am Rathaus in Buer tagsüber bis zu 30, abends sogar bis zu 60 Minuten auf den Anschlussbus warten muss?

Selbst vergleichsweise gute ÖPNV-Verbindungen sind im Detail betrachtet für bequeme Autofahrer weiterhin oft unattraktiv. Wenn der Staat ein ernsthaftes Interesses daran hat, Menschen zum Umsteigen zu bewegen, muss sich radikal etwas ändern. Ja, das wird Millionen und Abermillionen kosten. Aber sonst sind Menschen wie ich, der ganz sicher keine grundsätzlich ablehnende Haltung gegenüber dem ÖPNV hat, kaum dauerhaft zu überzeugen.