Gelsenkirchen. 200 Kinder aus Jugendzentren und Bauspielplätzen in Gelsenkirchen zog es in den Rheinelbepark. Dort galt es die Natur zu entdecken.

Es wird gegossen, gepflanzt und die heimische Natur einmal genauer unter die Lupe genommen: Für einen Tag ging es für an die 200 Kinder aus sechs städtischen Jugendzentren und von zwei Bauspielplätzen für eine Naturexkursion während der Aktion „Ferien vor Ort“ in den Rheinelbepark.

„Aufbäumen“ war das Motto der Aktion

Der Tag stand unter dem Motto „Aufbäumen“. „Aufbäumen, weil es wichtig ist, sich gegen den Klimawandel aufzubäumen. Es ist wichtig, dass die Kinder ein Gespür für die Natur bekommen“, sagt Gregor Rüdel vom Bauspielplatz in Ückendorf, der eine der zwölf verschiedenen Stationen, die die Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren durchlaufen, leitet. Aufgabe war es dort, Blätter verschiedener Bäume zu erkennen und diese einzusammeln. Fleißig lief eine Gruppe aus zehn Kindern durch den aufgebauten Parcours und hielt Ausschau nach Ahorn, Platane, Buche und Sommerflieder. Das Ziel: Alle Blätter, die auf einer Plakatwand befestigt waren, selbst entdecken. Hier wurde hin- und hergerätselt.

Eine Erfrischung für die Natur

Weiter befand sich im Umfeld der Forststation des Rheinelbeparks eine Parcoursstation, wo bei dem heißen Temperaturen eine angenehme Erfrischung auf die Kinder wartete. Auf Wunsch erhielten sie feinen Wassernebel als Abkühlung durch eine Sprühflasche ins Gesicht. Aber nicht nur die Kinder wurden mit Wasser beglückt. Mechtap Aytekin vom Jugendzentrum Driburger Straße fragte eine Gruppe: „Wer hat denn sonst noch Durst?“ Als direkte Antwort kam ein einstimmiges: „Die Pflanzen.“ Ringsherum ließen sich einige Gewächse erkennen, deren Blätter und Geäst bildlich nach Wasser schrien. Alle Hände gingen in die Luft, als die Leiterin fragte, wer denn gießen möchte. Samt Gießkanne machte sich einige Gruppenmitglieder schließlich auf den Weg, die Pflanzen mit Wasser zu versorgen.

Wer wollte, konnte unter Anleitung des Forstwirtschaftsmeister Christian Frank auch beim Einpflanzen eines Baumes helfen. Für eine neue Esskastanie musste zunächst ein tiefes Loch mit einem großen Spaten gegraben werden. Ein Junge probierte sich stolz aus und versuchte mit aller Kraft, den Spaten in den Boden zu setzen. Zusätzlich zum Baum sollte ein Einmachglas mit einen Erinnerungszettel als Zeitzeugennachweis in die Erde eingelassen werden.

Mohammed (2.v.l) und Lazar (3.v.l) messen den Umfang einer Birke, um das Alter zu bestimmen.
Mohammed (2.v.l) und Lazar (3.v.l) messen den Umfang einer Birke, um das Alter zu bestimmen. © Funke Foto Services GmbH | Joachim Kleine-Büning

Das Alter der Bäume bestimmen

Auch ein paar Meter weiter stand ein Baum im Mittelpunkt. Hier ging es darum, das Alter herauszufinden. Dafür maßen die Kinder zunächst mit einem Maßband den Umfang. In einem weiteren Schritt wurde fleißig gerechnet. Um das Alter herausfinden, mussten sie den Umfang durch zweieinhalb teilen. Es stellte sich heraus, dass eine Buche bereits 33 Jahre alt war, eine andere hatte sogar ein Alter von 72 Jahren. „Gerade, weil viele Kinder nicht mehr so bewandert sind was die Natur betrifft, ist so eine Aktion wichtig. Zudem ist es auch ein schönes Gemeinschaftsprojekt, bei dem alle Einrichtungen mal in Kontakt kommen“, freut sich Nicole Vorstheim vom Jugendzentrum Erich-Kästner-Haus.

Beim Tauziehen stand natürlich der Spaßfaktor im Fokus. Zwei Gruppen versuchten dabei, das Seil auf die eigene Seite zu ziehen. An den weiteren Stationen bastelten die Kinder Bienenhotels, entdeckten essbare Pflanzen und lernten die Veränderungen des Waldstücks während der verschiedenen Jahreszeiten kennen. Nach Erledigung aller Stationen winkte den Kindern eine Belohnung am Start- und Zielpunkt, dem Bauspielplatz in Ückendorf. „Dort wartet auf die Kinder Eis“, erklärt Gregor Rüdel.