Gelsenkirchen/Düsseldorf. Die Landesregierung will Schwimmunterricht fördern. Gute Idee. finden DLRG und Stadt; sehen aber auch einige Probleme.

Fast 60 Prozent der Zehnjährigen sind unsichere Schwimmer, so eine DLRG-Studie. Ein neuer Aktionsplan der Landesregierung will das jetzt ändern. Zuschüsse für Ferienkurse sollen in die Kommunen fließen, hieß es Montag aus Düsseldorf. In Gelsenkirchen ist man skeptisch. „Die Idee ist gut“, sagt Detlef Gillmeister, DLRG-Sprecher in Gelsenkirchen. „Aber woher sollen wir zusätzliches Personal nehmen?“

Land soll sich an Erhaltung der Bäder beteiligen

Ähnlich äußert sich Jugenddezernentin Annette Berg: „Ich begrüße jedes zusätzliche Angebot, welches dazu beiträgt, die Situation insbesondere im Schulunterricht zu verbessern.“ Doch wäre es auch wichtig gewesen, dass sich das Land am Erhalt bzw. an der Sanierung der vorhandenen Hallenbäder beteiligen würde, so die Stadträtin. „Ich hätte mir gewünscht, dass die Kommunen in die Entwicklung dieses Aktionsplans einbezogen worden wären.“

Zukünftig 350 statt 100 Euro

Laut Landesregierung soll die Weiterbildung von Lehrern gefördert und Eltern für das Thema sensibilisiert werden, so ein Sprecher. Pro Ferienkurs für Nicht-Schwimmer-Kinder sollen zudem die Zuschüsse um 100 auf 350 Euro erhöht werden. Ein Schwerpunkt des neuen Aktionsplans „Schwimmen lernen in NRW 2019 bis 2020“ soll auch der Austausch mit Badbetreibern sein, um Wasserflächen besser und länger nutzen zu können.

Schwimmkurse in den Ferien seit 2011

Kinder sollen nach Möglichkeit am Ende ihrer Grundschulzeit - spätestens mit Ende der 6. Klasse - sicher schwimmen können. Annette Berg: „Es kommt immer wieder vor, dass der Schwimmunterricht an Grundschulen ausfällt, da nicht ausreichend Lehrpersonal zur Verfügung steht.“ Hier müsse die Landesregierung nach Ansicht der Dezernentin dringend handeln. Schwimmkurse in den Ferien gibt es bereits seit 2011: Seitdem macht die DLRG durchschnittlich zehn Kurse in den Sommerferien.