Gelsenkirchen. Jugendamt und Kommunaler Ordnungsdienst brachten im Vorjahr 57 Mal Schulverweigerer zur Schule. Das ist ein Plus von 84 Prozent.

Sogenannte „Schulzuführungen“ sind das letzte Mittel, das eine Schule wählen kann, wenn Kinder und Jugendliche ständig den Unterricht schwänzen. Dann klingelt das Jugend- oder Ordnungsamt notorische Schulschwänzer aus dem Haus.

In Essen ist die Zahl der zwangsweisen Schulzuführungen um rund 30 Prozent gestiegen – 133 Mal brachte das Ordnungsamt im vergangenen Jahr Schüler mit auffällig vielen Fehlstunden wieder dorthin zurück, wo sie fürs Leben lernen.

Bis Juni dieses Jahres gab es 17 Fälle

In Gelsenkirchen griff das Jugendamt und der Kommunale Ordnungsdienst im Vorjahr 57 Mal ein, 2017 lag die Zahl der Schulzuführungen noch bei 31, das ist eine Zunahme von rund 84 Prozent. Bis Juni dieses Jahres waren es nach Auskunft der Stadt 17 Fälle. Vor zehn Jahren lag die Zahl der Schulzuführungen bei 19, danach schwankte sie auf und ab: 2012 (25), 2013 (43), 2014 (29).

Sozialdienst Schule hilft Jugendlichen, einen Abschluss zu machen

Die Stadt hat seit längerer Zeit mit dem Sozialdienst Schule (SDS) ein Unterstützungsprogramm für abschlussgefährdete Schüler auf den Weg gebracht. Der SDS hat 2017 171 Schüler betreut, davon haben 80 die Schule zum Schuljahresende verlassen, darunter 50 mit einem Schulabschluss (ca. 63 Prozent).

Polizei kann Amtshilfe leisten

Vor den Schulzuführungen stehen Warnungen und Mahnungen sowie Gespräche mit den Eltern – die aber eben nicht immer erfolgreich verlaufen. Auch die Polizei kann Amtshilfe bei renitenten Schulschwänzern leisten, in Gelsenkirchen sei dies bislang noch nicht der Fall gewesen, so die Behörde.