Gelsenkirchen. Frust für die Bewohner des Gelsenkirchener Stadtquartiers Graf Bismarck. Die versprochene Haltestellenverlegung scheint erst einmal vom Tisch.

Als ob die Raser- und Poserszene den Anwohnern des neuen Stadtquartiers Graf Bismarck nicht schon genug Ärger und schlaflose Nächte bereiteten, jetzt herrscht neuer Frust in dem Gewerbe- und Wohngebiet. Ursache ist eine geplante Haltestellenverlegung, auf die vor allem die Eltern vieler Grundschüler warten, der Standortwechsel liegt aber vorerst auf Eis.

Schulweg gefährlich laut Eltern

Aber der Reihe nach. Kurz nach Ostern meldete sich die Interessengemeinschaft Graf Bismarck (IGB) bei der WAZ und wunderte sich über die nicht eingehaltene Zusage der Bogestra. Über die Feiertage, so berichtete es Wolfgang Kothe als Sprecher der IGB, „sollte die Bushaltestelle von der Ostseite Münsterstraße an die Kita im Quartier verlegt werden.“ Die Elternschaft hatte lange Zeit zuvor schon den Busstopp an der stark befahrenen Münsterstraße als zu gefährlich angesehen, um von dem Stopp aus ihre Sprösslinge auf den Weg zur Grundschule in Resse zu schicken und daher bei Stadt und Bogestra um Abhilfe gebeten. „Bislang ist aber nichts geschehen“, sagt Kothe. Trotz positiver Signale, etwa in der Sitzung des Verkehrsausschusses Mitte November 2018.

Auch diese Redaktion hatte sich nach dem Hilferuf nach Ostern der Problematik angenommen und die Bogestra um Aufklärung gebeten, warum der Haltestellenwechsel rund um Ostern nicht erfolgt ist. Eine Antwort ist bislang nicht eingegangen.

Dafür hat Interessengemeinschaft jüngst Post bekommen von der Bogestra. Und die Botschaft ruft keine Freudensprünge bei den Eltern hervor. Wolfgang Kothe: „Da hat sich wohl einer zu tief aus dem Fenster gelehnt! Bei der Sitzung des Verkehrsausschusses hörte es sich so an, als sei das längst beschlossene Sache.“

Nun aber ist es so, dass die Bogestra erst noch einmal bei der Stadtverwaltung um einen „Ortstermin zur Festlegung der Haltestellenposition und der notwendigen Umfahrt gebeten“ hat.

Verwaltungsarbeit noch nötig

Die ausgebliebene Verlegung hat, so geht aus dem Schreiben der Bogestra hervor, das dieser Zeitung vorliegt, offenbar mehrere Gründe. Da gibt es beispielsweise „wegen des eng getakteten Fahrplans noch keinen Einsatzwagen, der die zusätzliche Schleifenfahrt bewältigen kann“ und da gibt es noch eine Reihe von Verwaltungsakten, die vorab noch abgearbeitet werden müssen: unter anderem eine Genehmigungsänderung wegen der geänderten Linienführung, dazu muss „noch der Weg für die Kehr-/Wendefahrt als Umfahrt über bestehende Straßen definiert werden“ und einiges mehr. Auf jeden Fall viel Papierkram.

Schlussendlich teilen die Verkehrsbetriebe mit: „Wir sind optimistisch, mit Beginn des neuen Schuljahres die Fahrt des Einsatzwagens auf das Gelände anbieten zu können. Wir haben einen anderen Einsatzwagen identifizieren können, der trotz Schleifenfahrt die Bedienung der Grundschule übernehmen kann.“

„Eine klare Zusage ist das aber noch nicht“, sagt Wolfgang Kothe. Und muss sich wie die Eltern weiter in Geduld üben.