Gelsenkirchen. Schultheatergruppen aus sechs Städten lebten und arbeiteten am Consol Theater Gelsenkirchen vier Tage lang gemeinsam. Und zeigten Erstaunliches.
. Maulhelden in Gelsenkirchen: Filmdreh, Maskenbild, Bühnengestaltung und vieles, vieles mehr: am Samstagabend wurde dem Publikum im Hauptsaal des Consol Theaters Einiges geboten. Der Grund dafür? 157 Theatermacher aus ganz Nordrhein-Westfalen waren seit Mittwoch in Gelsenkirchen zu Gast, um am Landes-Schultheatertreffen Maulheld*innen teilzunehmen. Der letzte Veranstaltungstag wurde dazu genutzt, die Ergebnisse aus den verschiedenen Workshops zu präsentieren und über die vier Festivaltage zu reflektieren – denn in dieser Zeit haben die Heranwachsenden Erfahrungen gesammelt, die sie auf ihrem weiteren Lebensweg begleiten werden.
Täglich ein anderes Stück
Den Ablauf gaben die Hauptveranstalter Consol Theater und Gesamtschule Ückendorf (GSÜ) vor. Nach der Eröffnung am Mittwoch präsentierten die teilnehmenden Schultheatergruppen jeden Abend ein vorbereitetes Stück, darunter „Tag 99“ (Marienschule Münster), „Faust“ (Evangelisches Gymnasium Meinerzhagen) und „Wenn wir nichts tun, werden wir nichts sein“ (Goethe-Gymnasium Düsseldorf). „Das waren alles sehr interessante Stücke“, erklärt Georg Kentrup vom lokalen Theater, „aber wir hatten auch noch jede Menge weiteres Programm“.
Workshops von Poetry Slam bis Chorgesang
So gab es einen Improvisationsabend und ein gemeinsames Fastenbrechen in der GSÜ, da die muslimischen Aktiven aktuell Ramadan feiern. Workshops zur Talentförderung liefen den ganzen Samstag und richtig zur Sache ging es dann am Samstag: von 11 bis 16 Uhr wurden die jungen Nachwuchskünstler in verschiedene Workshops eingeteilt, zu Themenfeldern wie Poetry Slam, Kampf-Choreografien oder auch Chorgesang. Zu letzterer Teil zählten unter anderem die Gelsenkirchenerinnen Selin Bayraku, Hatice Haliciogu und Lillyfee Falentin, sowie Verda Fidan und Karim Malik aus Remscheid. Sie alle waren von dem Festival und auch speziell dem Samstagnachmittag begeistert: „Wir hatten zwar jede Menge Programm, aber auch viel Mitbestimmungsrecht“, freute sich zum Beispiel Karim. Gut gefallen haben ihm die Nachgesprächsgruppen, in denen über die Inhalte des Festivals reflektiert wurde.
Überraschend guter Zusammenhalt der Jugendlichen
Von Gelsenkirchen haben er und die anderen Besucher nicht allzu viel gesehen, „aber es waren ein paar schöne Ecken dabei. Uns wurde auch im Vorfeld gesagt, die Stadt sei im Wandel“. Für die Organisatoren vom Consol Theater war die jüngste Ausgabe des Maulheld*innen Festivals ebenfalls ein voller Erfolg: „Wir konnten unseren Gästen – auch dank der Unterstützung von lokalen Institutionen – hier eine schöne Zeit bieten“, fand Kentrup. Positiv überrascht hat ihn der Zusammenhalt unter Teilnehmenden: „Bei so vielen unterschiedlichen Menschen, die alle aus unterschiedlichen Städten kommen und nicht das gleiche Alter haben, ist es nicht selbstverständlich, dass sich jeder so gut versteht. Wir hatten hier aber durchgängig eine super Stimmung.“