Gelsenkirchen. Die Zahl der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss in Gelsenkirchen ist um 3,3 Prozent gesunken. Die Gegenmaßnahmen scheinen zu wirken.

Deutlich weniger Kinder als noch vor drei Jahren haben in Gelsenkirchen die Schule ohne Abschluss verlassen. Das zeigt die jüngste Statistik des Landes, die sich auf die Zahlen zum Schuljahr 2017/18 bezieht. 11,8 Prozent der Schulabgänger hatten im Schuljahr 2015/16 die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen, in 2017/18 waren es nur noch 8,5 Prozent, nämlich 246 Jugendliche, davon zwei Drittel männlich. Noch kleiner ist die Zahl jener, die ohne jeglichen Schulabschluss – also auch ohne Förderschulabschluss – ins Leben gingen: 111 waren es zuletzt, im Vorjahr lag deren Zahl bei 149.

Besser als Krefeld, Herne und Mönchengladbach

Bildungsdezernentin Annette Berg hofft auf schnelle weitere Unterstützung vom Land, wertet die bisherigen Maßnahmen der Stadt aber als ersten Erfolg.
Bildungsdezernentin Annette Berg hofft auf schnelle weitere Unterstützung vom Land, wertet die bisherigen Maßnahmen der Stadt aber als ersten Erfolg. © Funke Foto Services GmbH | Olaf Ziegler

Damit hat Gelsenkirchen auch die Rote Laterne in dieser Statistik abgegeben. Zwar liegt der Anteil weiterhin über dem Durchschnitt im Regierungsbezirk, wo es aktuell 5,9 Prozent der Abgänger sind. Allerdings gibt es in vielen Städten auch keine Landesförderschulen, die bei fehlenden Hauptschulabschlüssen eine wesentliche Rolle spielen. Einen insgesamt höheren Anteil an Abgängern ohne Hauptschulabschluss hatten damit im vergangenen Jahr Krefeld (10 Prozent), Herne (9,9) und Mönchengladbach (9,3), Duisburg liegt allerdings trotz ähnlicher Bevölkerungsstruktur mit 8,3 Prozent noch etwas günstiger.

Talentförderung als wichtiger Faktor

Bildungsdezernentin Annette Berg sieht sich „mit unserer starken Unterstützung der Schulen, der intensiven Zusammenarbeit zur Sicherung von Lernerfolgen und zur Talentförderung auf einem richtigen Weg in Gelsenkirchen.“ Nun hoffe sie, dass die sozialindexgesteuerte Unterstützung vom Land möglichst zeitnah in der Stadt ankommt, damit die Zahl jener, die ohne Abschluss die Schule verlassen, weiter reduziert werden kann. „Jeder junge Mensch ohne Abschluss ist einer zuviel“, betont sie. Um das zu ändern, müsse Ungleiches auch ungleich behandelt werden, also Benachteiligte stärker gefördert werden.