Buer. . Die zwei Sporthallen der Gesamtschule Buer-Mitte am Standort Nollenpad werden für 2,9 Millionen Euro saniert. Nun muss improvisiert werden.
Dass sich in Containern TV-Shows produzieren lassen, ist bekannt. Eine neue Nutzung dieser Stahl-Behälter hat nun notgedrungen die Gesamtschule Buer-Mitte (GBM) am Standort Nollenpad entdeckt: Für die nächsten eineinhalb Jahre findet in zwei Containern ein Teil des Sportunterrichts statt. Hintergrund ist die Sanierung von zwei Sporthallen.
Nach den Osterferien wurde es ernst für Sportlehrer und Schüler: Handwerker haben die Regie in den Hallen übernommen, um diese für rund 2,9 Millionen Euro energetisch zu ertüchtigen. Konkret erhalten sie neue Sanitärbereiche, Umkleiden und Duschen; auch die Heizungsanlage, das Dach und die Hallenverglasung werden nach Angaben von Stadtsprecher Oliver Schäfer erneuert. Zudem wird der Eingang behindertengerecht ausgestattet. „90 Prozent der Kosten finanziert das Land. Den Rest steuert die Stadt bei“, so Schäfer.
Schwimmzeiten werden ausgeweitet
GBM-Leiterin Ulrike Purz freut sich über Aufwertung der Turnhallen, gleichwohl bedeutet es für die nächsten 14 bis 16 Monate Improvisation: „Bis zum Sommer werden wir als Übergang zwei Container für die Lagerung von Sportmaterialien, aber auch für Bewegungsübungen auf Matten und ruhigere Ballspiele nutzen“, erklärte sie auf WAZ-Anfrage. Bei trockenem Wetter sollen Schüler der Sekundarstufe I auf der Wiese im Außengelände Sport machen.
Froh ist die Schulleiterin darüber, dass das Leibniz-Gymnasium angeboten hat, den Sportunterricht zweier Klassen in die Halle an der Vinckestraße zu verlegen. „Als dort Flüchtlinge untergebracht wurden, haben einige Klassen die Hallen bei uns am Nollenpad genutzt. Nun revanchiert sich das Leibniz, diese Hilfe wissen wir sehr zu schätzen“, so Ulrike Purz.
Auch Sportvereine müssen sich arrangieren
Ältere Schüler der Jahrgänge 9 bis 13 sollen unterdessen in der Sporthalle am Standort Am Rathausplatz unterkommen. Und: Der Schwimm-Unterricht soll ausgeweitet werden, so dass weniger Hallenzeiten nötig sind. „Die Stadt stellt uns für das Pendeln der Schüler zum Hallenbad Horst einen Bus zur Verfügung.“
Insgesamt ist sie zuversichtlich, den Sportunterricht bis zum Ende der Baumaßnahme gut zu organisieren. „Aber ohne eine Streichung des Stundenumfangs in der Sekundarstufe I von drei auf zwei in der Woche lässt sich das leider nicht realisieren“, bedauert sie. Insgesamt besuchen 1480 Kinder und Jugendliche die GBM, ohne die Oberstufenschüler sind es 1100.
Auch vier Sportvereine, die die Hallen nachmittags oder abends nutzen, müssen improvisieren. Betroffen sind der Polizeisportverein mit zwei Judo-Trainingsgruppen, vier Gruppen der Basketball-Abteilung des FC Schalke 04, fünf Gruppen des TV Westfalia Buer und eine Gruppe des Deutschen Roten Kreuzes. „Wir hatten die Vereine bereits Ende 2017 über die Maßnahme informiert und um Rückmeldung gebeten, falls sie keine Ausweichmöglichkeiten finden“, so Marco Baron, stellvertretender Gelsensport-Geschäftsführer. Am Ende habe man nur für einen Verein nach einer Alternative suchen müssen. „Die übrigen haben sich mit der Situation gut arrangiert und woanders Platz gefunden.“