Gelsenkirchen-Hassel. . Die Gladbecker Firma Fenne Bau investiert 1,4 Millionen Euro in den Bau einer Kita in St. Michael, die zwei andere Hasseler Einrichtungen ersetzt.

Baumeister Bob kann einpacken: In Hassel, direkt neben der St.-Michael-Kirche, hat die Comic-Figur, Held unzähliger Kinder, Konkurrenz von echten Bauarbeitern bekommen. Die entkernen derzeit das Gemeindehaus an der Valentin-/St.-Michael-Straße, um dessen Abriss vorzubereiten.

Auf dem 2100-Quadratmeter-Grundstück errichtet ab Mai der Gladbecker Investor Fenne Bau für 1,4 Millionen Euro eine viergruppige Kita, die die maroden zweigruppigen Einrichtungen St. Pius und St. Theresia ersetzen soll. Dass Baumeister Bobs Kollegen dabei sorgfältig zu Werke gehen sollten, versteht sich von selbst: Die Kita-Kinder haben angekündigt, die Arbeiten regelmäßig zu kontrollieren.

Vorlaufzeit von vielen Jahren

Die Begeisterung ist nicht nur bei den Mädchen und Jungen riesig: Auch St.-Michael-Gemeindeleiter Hermann Spickermann, auf dessen Idee das Projekt zurückgeht, ist „froh und dankbar, dass das Ganze nach so vielen Jahren Vorlaufzeit endlich zustande kommt.“

St.-Michael-Gemeindeleiter Hermann Spickermann ist „froh und dankbar“, dass das Projekt nach langer Vorlaufzeit endlich verwirklicht wird.
St.-Michael-Gemeindeleiter Hermann Spickermann ist „froh und dankbar“, dass das Projekt nach langer Vorlaufzeit endlich verwirklicht wird. © Heinrich Jung

Aufgeworfen wurde der Vorschlag bereits 2010, konkreter gefasst dann 2015, nachdem die Hasseler Gemeinde von St. Pius zum wiedereröffneten Standort St. Michael gezogen war. Bis Ende 2018 der Mietvertrag zwischen dem Investor und dem Kita-Zweckverband unterschrieben werden konnte, hatten viele Details geklärt werden müssen – darunter auch eine Kooperationsvereinbarung mit der Stadt: Diese erklärt sich darin bereit, nach Ablauf von zehn Jahren (so lange ist der Mietvertrag zunächst befristet) die Kita zu übernehmen, falls der katholische Träger dann aussteigen will.

Starkes Zeichen für die Zukunft

„Wir gehen aber davon aus, dass der Vertrag verlängert wird“, versichert Katharina Feldmann, Gebietsleiterin des Kita-Zweckverbands, und betont: „Wo die katholische Kirche derzeit so viele Standorte überdenken oder gar aufgeben muss, ist es ermutigend, eine neue Kita zu bauen.

Ein starkes Zeichen für die Zukunft, das wir in diesem Stadtteil aus voller Überzeugung angehen.“

Zweigeschossiger Flachdach-Bau

Die Firma Fenne Bau GmbH aus Gladbeck – hier Caroline von Möller, geschäftsführende Gesellschafterin, – investiert 1,4 Millionen Euro in den Kita-Bau, den der Kita-Zweckverband als Träger zurückmietet.
Die Firma Fenne Bau GmbH aus Gladbeck – hier Caroline von Möller, geschäftsführende Gesellschafterin, – investiert 1,4 Millionen Euro in den Kita-Bau, den der Kita-Zweckverband als Träger zurückmietet. © ANB

Rund zehn Monate Bauzeit veranschlagt Caroline von Möller, geschäftsführende Gesellschafterin der Fenne Bau GmbH, für das zweigeschossige Gebäude mit Flachdach, Loggia im ersten und Terrasse im Erdgeschoss sowie einer großzügigen Außenspielfläche. Auf einer Nutzfläche von rund 700 Quadratmetern verteilen sich zwei Gruppen für je 20 Unter-Dreijährige sowie zwei Gruppen für je 25 Über-Dreijährige. Jeder Einheit ist ein eigener Raum vorbehalten, dazu sind Schlaf-, Neben-, Geräte- und Personalräume geplant. In der ersten Etage ist zudem eine kleine Spielstraße vorgesehen, die alle Kinder als Bestandteil des teiloffenen Konzepts nutzen können.

„Ein Aufzug und ausreichend breite Türen machen die Einrichtung barrierefrei“, so die Geschäftsführerin. Sie wollte dieses Vorhaben „unbedingt umsetzen, weil es der Daseinspflege zu Gute kommt und in die Zukunft gerichtet ist“.

In Absprache mit der Stadt

In Absprache mit der Stadt wird die neue Kita nun etwas zurückgesetzt an der Valentin-/St.-Michael-Straße realisiert, um die Sicht auf die denkmalgeschützte Kirche und den Sekundarschul-Standort zu gewährleisten. Im Mai/April 2020 sollen die zwei Kitas schließlich in die neue Einrichtung St. Michael überführt werden.

Bis dahin wartet auf die insgesamt zehn Mitarbeiterinnen, die noch um drei weitere ergänzt werden sollen, noch viel Arbeit: „Kinder, Eltern und Beschäftigte sollen sich besser kennenlernen“, so die künftige Leiterin Andrea Weißenborn, bislang Leiterin in der Kita St. Pius.