Gelsenkirchen. . 2019 sollen 20 Millionen Euro in neue Flagship- und City-Filialen investiert werden. Die Zahl der Privat- und Firmenkunden ist erneut gestiegen.

Wenn die Deutschen Geld anlegen, lassen sie es überwiegend managen. „In Gelsenkirchen haben die Anlagen inzwischen einen Anteil am verwalteten Vermögen von 70 Prozent“, erläutert Dirk Rakowski, Leiter der Commerzbank-Filiale Gelsenkirchen am Neumarkt. Aber: „Bei der Geldanlage verschenken viele Menschen weiter Geld. Sie wissen, dass sie investieren sollten, sparen aber trotzdem zu Niedrigzinssätzen. Über 165 Millionen Euro liegen allein bei uns praktisch unverzinst auf Konten.“

Ingesamt aber stellt Rakowski positive Signale nach gut fünf bis sechs Jahren Stagnation fest. Und die Commerzbank freut sich über den Titel „Beste Beratung vor Ort“, vergeben von der Zeitschrift „Focus Money“.

Zahl der Kunden wächst

Auf dem Privat- und Unternehmerkundensektor ist die Zahl der Kunden 2018 um 708 gewachsen, liegt nun bei den drei Filialen am Neumarkt, in Horst und Buer bei 43.400. Der Filialdirektor freut sich außerdem über einen Zuwachs von 14,8 Prozent bei den privaten Ratenkrediten in einem Umfang von 9,5 Millionen Euro. Im Bereich Baufinanzierung liege man nun bei 46,4 Millionen, einer „signifikanten Steigerung“.

Das Gesamtvolumen der Immobilienkredite der Commerzbank in Gelsenkirchen stieg demnach um 10,2 Prozent auf 213 Millionen Euro. „Die Null-Zinsphase ist natürlich schlecht für Sparer, aber es sind rosige, regelrecht goldene Zeiten für Häuslebauer.“

App-Nutzung mit 42 Prozent Plus

Bei allen Erfolgen der fortschreitenden Digitalisierung – „die Nutzung unserer App ist um 42 Prozent gestiegen“, so Rakowski – wollten aber die Kunden nicht auf den Service der Filialen verzichten. Mit einer Investition von rund 20 Millionen Euro in neue Flagship- und City-Filialen dokumentiere die Bank ihr Bekenntnis zur Präsenz vor Ort. 15,6 Millionen Euro an Krediten an gut 6000 Unternehmer, darunter Selbstständige, Freiberufler und mittelständische Unternehmen, belegen für Dirk Nowitzki, Leiter der Unternehmerkundenberatung, „dass sie wieder anfangen zu investieren, und zwar weniger in Steine, eher in neue Maschinen oder in ihren Fuhrpark. Das Geld liegt nicht mehr nur auf dem Girokonto, und viele sagen sich: Wenn nicht jetzt, wann dann?“ 479 „echte“ Neukunden konnten begrüßt werden.

49.000 Mitarbeiter, Standorte in knapp 50 Ländern

Die Commerzbank ist in knapp 50 Ländern mit Privat- und Unternehmerkunden sowie Firmenkunden aktiv. Nach eigenen Angaben wickelt sie rund 30 Prozent des deutschen Außenhandels ab. Sie betreibt die Onlinebanken Comdirect in Deutschland und mBank in Polen.

In etwa 1000 Filialen in Deutschland betreut die Privatbank über 18 Millionen Privat- und Unternehmerkunden sowie über 70.000 Firmenkunden. Im Jahr 2018 erwirtschaftete sie mit rund 49.000 Beschäftigten Bruttoerträge von insgesamt 8,6 Milliarden Euro.

Die Commerzbank hat intern umstrukturiert und erfasst nun die Unternehmer bis 15 Millionen, „das ist natürlich in der Region Gelsenkirchen schon nicht mehr klein.“

Brexit sorgt für Zurückhaltung

Im internationalen Geschäft, meint Firmenkundenbetreuer Uwe Napp, seien die Investitionen zurückhaltend, allein durch die Unsicherheit über den Brexit. Aber beim Handel mit China erwarte man schon ein Wachstum von 1,2 Prozent. Und auch für Firmen der Region („die wollen wachsen“) seien Aktivitäten an der „Neuen Seidenstraße“ sehr interessant, und damit Kooperationen mit der Industrial and Commercial Bank of China, der größten der Welt.