Gelsenkirchen-Ückendorf. . Die Bezirksvertretung Süd sagt ja zur Bekämpfung von Hitzeinseln. 50 Prozent der Kosten für Grün auf dem Garagendach sollen bezuschusst werden.
Geschafft und einstimmig beschlossen im zweiten Anlauf: Die überarbeitete Beschlussvorlage zum Thema Dachbegrünung in Gelsenkirchen hat die Bezirksvertretung Süd am Dienstag einstimmig abgesegnet.
Worum es dabei geht? Nun, spätestens nach dem Rekordsommer 2018 ist das Thema einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, denn begrünte Dächer tragen dazu bei, den Hitzestau in Ballungsräumen zu reduzieren, die Luftqualität zu erhöhen und auch die Niederschlagsmengen, die entsorgt werden müssen, zu reduzieren.
Deutlicher Zuwachs bei Hitzeinseln erwartet
Solche Hitzeinseln befinden sich nicht nur zusammenhängend im Süden in den Stadtteilen Schalke, Altstadt, Neustadt und Ückendorf, sondern auch in Horst, Erle, Resse, Hassel und insbesondere in Buer. Und weil davon auszugehen ist, dass der Klimawandel und damit die (Erd-)Erwärmung weiter voranschreitet, planen die Experten im Hans-Sachs-Haus bereits über Jahre hinaus. Denn bis 2060 dürfte sich der „prozentuale Anteil solcher Hitzeinseln von acht (Stand: 2011) auf 48 Prozent in 2060 vergrößert haben“.
Daher muss auch Gelsenkirchen zur Kompensation eine Vielzahl solcher kleiner grüner Lungen auf (Garagen-)Dächern verfügen. Um Anreize zu schaffen und das Ganze überhaupt erst einmal ins Rollen zu bringen, sind vorerst 80.000 Euro für drei Jahre im Fördertopf. Bis zu 50 Prozent der Kosten etwa für Grün auf dem Garagendach sollen bezuschusst werden – maximal 2000 Euro. Je nach Art der Dachbegrünung liegen die Kosten für solch einen Umbau zwischen 25 und 100 Euro pro Quadratmeter.
Haltestellendächer oft nicht tragfähig genug
Dem Vorstoß der CDU im Gremium, alle Haltestellendächer im Gelsenkirchener Stadtgebiet mit in die Begrünung einzubeziehen, kann die Verwaltung aber nicht ohne Weiteres entsprechen. Eigentümer ist zum einen zumeist die Bogestra, zum anderen hielte eine Vielzahl der (älteren) Unterstände der größeren Dachlast (Kies, Erde, Pflanzen) nicht Stand.
Anders sieht es am neuen Busbahnhof Buer aus, dort sollen nach Auskunft der Stadt „bis Ende 2019 die Fahrgastunterstände begrünt werden.“
Schutzstreifen für Radler in Ückendorf
„Lieber einen Schutzstreifen, als gar keine Sicherungsmaßnahme“ – getreu diesem Motto, das vor allem SPD und Grüne als Argument ins Feld führten, hat die Bezirksvertretung Süd ebenso (mehrheitlich) beschlossen, dass der Straßenabschnitt auf der Ückendorfer Straße vom Festweg bis zum Ückendorfer Platz einen Schutzstreifen für Radler bekommt. Derzeit fahren Radler noch ungesichert auf dieser Strecke, die täglich von 8600 Fahrzeugen frequentiert wird. Kosten: 35.000 Euro. Sie beinhalten den Unterbau des Gehweges (20.000 Euro), die Markierungsarbeiten (9.000 Euro) und die Anpassung der Signalschaltung der Ampeln (6000 Euro).
Dichterer Takt für Bus und Bahn
Die Taktung der Straßenbahnlinien 301 und 302 sowie der Buslinie 389 war ebenso ein Thema in der Bezirksvertretung Süd. Auch hier erhielt die Beschlussvorlage einen einstimmigen Zuspruch.
Ab 15. Dezember 2019 verkehren die beiden Straßenbahnen zwischen Gelsenkirchen, Bochum und Essen in der Kernzeit von 6 bis 20 Uhr im 7,5-Minutentakt. Die 389 bekommt in der Kernzeit einen 15- Minuten-Takt.