Buer. . Nach zehn Jahren gibt Wolfgang Ullrich den Vorsitz des „Werkstatt Vereins zur Förderung von Kunst und Kultur“ ab. Ihm folgt ein Quintett.

Zehn Jahre lang war er der Kopf der Galerie Werkstatt, war Manager und Motor der Kultstätte an der Hagenstraße 34. Nun ist Wolfgang Ullrich vom Amt des Vorsitzenden des Werkstattvereins zur Förderung von Kunst und Kultur zurückgetreten. Nicht, weil es Knatsch gab. Nach einer Erkrankung im letzten Jahr begann Ullrich, an einem Konzept für eine neue Leitungsstruktur zu feilen.

Die ist nach der letzten Jahreshauptversammlung gefunden. So steht ab sofort nicht mehr ein Vorsitzender an der Spitze des Vereins. Die Arbeit wird stattdessen auf einen sechsköpfigen Vorstand und zwei Beisitzer verteilt. Wolfgang Ullrich, den der Verein nun zum Ehrenvorsitzenden ernannte: „Die Idee war es, die Verantwortlichkeiten auf mehrere Schultern zu verteilen.“

Erfolgreiche Reihen werden weitergeführt

Erst vor wenigen Wochen blickte Wolfgang Ullrich (l.) gemeinsam mit Jazzgitarrist Christian Hammer und Poesieduell-Moderatorin Dea Sinik auf zehn erfolgreiche Jahre an der Hagenstraße zurück.
Erst vor wenigen Wochen blickte Wolfgang Ullrich (l.) gemeinsam mit Jazzgitarrist Christian Hammer und Poesieduell-Moderatorin Dea Sinik auf zehn erfolgreiche Jahre an der Hagenstraße zurück. © Joachim Kleine-Büning

Die Organisation von Bühnenveranstaltungen wie die Konzerte aus der Erfolgsreihe „Hammer + 3“ zum Beispiel werden ab sofort Ralf Kolecki, Betriebsleiter der Schauburg, und Dorothea Brillowski übernehmen. Beide lernten sich vor rund fünf Jahren bei einem dieser Konzerte kennen – und sind inzwischen verheiratet. Beide wollen weiterhin den Bereich der Jazzmusik anbieten. Kolecki: „Wir sind aber auch offen für andere Genres.“

Erweiterung der Öffnungszeiten

Für die Vereinsfinanzen sind Jürgen Hallensleben und Bernd Otte verantwortlich. Beide sind zuversichtlich, dass der Verein auch weiterhin auf sicheren finanziellen Füßen stehen wird. Hallensleben: „Der Verein hat derzeit 120 Mitglieder. Mit den Beiträgen können wir die laufenden Betriebskosten decken.“ Dazu kommen Gelder vom Kulturcent durch die Stadt, von Veranstaltungen, Spenden und vom Verkauf des Kunstkalenders. Auch den soll es weiterhin in der Werkstatt geben.

Für den großen Bereich der Ausstellungen ist nun federführend Norbert Feldmann verantwortlich. Der Künstler ist schon seit einigen Jahren dem Verein eng verbunden, hat hier bereits seine Arbeiten aus Wellpappe präsentiert.

„Wolfgang Ullrich hinterlässt gewaltige Fußstapfen!“

Norbert Feldmann, der bei den Ausstellungen unter anderem von Vorstandsmitglied und Künstlerin Heike Feddern unterstützt wird, weiß: „Die Fußstapfen, die Wolfgang Ullrich hinterlässt, sind gewaltig.“

Zu den neuen Ideen des neuen Vorstands gehört unter anderem eine Erweiterung der Öffnungszeiten des Ateliers auf den Samstag. So könne die Werkstatt wieder zu einem echten Treffpunkt der Kulturfreunde werden. Auch Konzerte sollen in Zukunft nicht mehr ausschließlich an Sonntagen erklingen. Zudem soll der Online-Auftritt nach und nach verbessert werden. Und weil der erste Adventsbasar im letzten Jahr so ein Erfolg war, will der Vorstand auch den fortführen.

>>Info: Die Werkstatt wurde 1976 am Marientor in Buer gegründet. 1980 zog die Gruppe um an die Hagenstraße 34. Als 2009 das Aus drohte, wurde der Werkstatt-Verein gegründet.

Der traditionelle Ausstellungsbereich wurde nach und nach erweitert um Konzerte, Poetry-Slam und Theater. Geöffnet: dienstags bis freitags von 16 bis 18 Uhr.