Gelsenkirchen-Scholven. . Bienenhalter werden immer jünger: Darüber freut sich der Imkerverein Gelsenkirchen, der auch einen entsprechenden Generationswechsel vollzog.

Romane, Sachbücher, Filme, Vorträge: Das Bienensterben hat die Ebene der Fachleute längst verlassen – immer mehr Bürger fürchten um die Früchte der Landwirtschaft, wenn Maja, Willi & Co. nicht mehr für die Bestäubung von Nutzpflanzen sorgen. Das spürt auch der Imkerverein Gelsenkirchen mit Sitz an der Kirchhellenstraße:

Die Zahl junger Menschen, die sich für die Bienenhaltung interessieren, nimmt zu. Was Wunder, dass sich das auch im Vorstand niederschlägt: Er präsentiert sich nach der Jahreshauptversammlung deutlich verjüngt.

Generationenwechsel im Verein

Mit Benjamin Booke (34) und Martin Spickermann (34) an der Spitze hat sich ein Generationswechsel im Verein vollzogen, dessen Mitglieder dem scheidenden Vorsitzenden Lothar Langer ausdrücklich für dessen langjähriges Engagement dankten. Er verantwortete die Neugestaltung des Außengeländes sowie wichtige Infrastrukturmaßnahmen, zudem erhöhte sich die Mitgliederzahl auf 68. Mit Wolfgang Fuchs bleibt ein erfahrener Kassierer im Amt, neuer Schriftführer ist Michael Bluszcz.

Das Führungsduo Booke/Spickermann hofft, dass die Möglichkeiten am Standort in Scholven besser genutzt werden. „Im Vereinshaus haben wir ein Labor, einen Schulungsraum sowie Räumlichkeiten zur Honiggewinnung und -verarbeitung, denn nicht jedes Mitglied hat den Platz und die Mittel, etwa eine Honigschleuder anzuschaffen und zu lagern“, so Booke. Je mehr Imker aus dem Verein darauf zurückgreifen, desto mehr könnte auch das Vereinsleben profitieren. „Wir freuen uns, wenn es floriert und hoffen, mehr Menschen für das Hobby zu begeistern“, betont Spickermann.

Ausbildung für Imkernachwuchs

Dazu beitragen soll auch eine fundierte Imkerausbildung, für die Spickermann und Laura Welp (28) verantwortlich zeichnen.

Interessierte Gäste sind herzlich willkommen

Auch außerhalb des Vereinshauses ist der Imkerverein präsent: Die Mitglieder sind in Schulen und Kindergärten aktiv, um dem Nachwuchs die Natur näherzubringen.

Gäste sind zu den Treffen im Vereinshaus, Kirchhellenstraße 208, eingeladen: jeden zweiten Sonntag, 9.30 Uhr, und jeden vierten Mittwoch, 19 Uhr.

Neben der Bienenhaltung ist auch die Schaffung von Lebensraum für Wildbienen Bestandteil der Schulungen, die Teil sind eines landesweiten Ausbildungsprogramms für Imkerneulinge. Angeboten wird dieses an 13 Standorten in Nordrhein-Westfalen.

Alle bestäubenden Insekten im Blick

Das Interesse vieler Anfänger gilt nicht nur den Honigbienen, sondern auch den Wildbienen und anderen bestäubenden Insekten.

„Unsere Insektenvielfalt ist in den letzten Jahrzehnten stark geschrumpft. Da müssen wir etwas machen“, setzt Laura Welp auf verstärkte Mitgliederwerbung und Information der Bürger.