Schalke. . An der Regenbogenschule in Schalke machten mehr als 100 bei Bewegungsangebot Open Sunday begeistert Kinder mit. Stadt prüft eine Fortsetzung.

Kinder brauchen Spielräume – wie sehr, das haben die Mitglieder des Sportausschusses bei der Präsentation der Bilanz von „Open Sunday“ im Ratssaal erfahren. Der offene Sonntag ist ein hoch gelobtes, kostenloses Bewegungsangebot der federführenden Uni Duisburg-Essen, an dem mittlerweile mehr als 2700 Kinder aus einem halben Dutzend Städten im Ruhrgebiet teilgenommen haben. In Gelsenkirchen beteiligten sich mehr als 100 Kinder an der Regenbogenschule, gut die Hälfte waren Mädchen.

Was dahinter steckt? Ein ebenso simpler wie effektiver Ansatz, der Besorgnis erregenden Vorherrschaft von statischer Freizeitbeschäftigung mit Handy, PC und Konsole eine attraktive Mischung aus Spiel und Sport entgegenzusetzen. Entwickelt und begleitet von Prof. Ulf Gebken und Studierenden von der Uni Duisburg-Essen, können vor allem vereinsferne Mädchen und Jungen der Klassen eins bis sechs in ungenutzten Sporthallen an Sonntagen „ihrem natürlichen Bewegungsdrang freien Lauf lassen“ – Schwingen, Schaukeln, Springen, Klettern, Balancieren, Jonglieren oder sich beim Kleinfeldhockey nach Herzenslust austoben.

Die Kinder zeigen ihre Dankbarkeit offen

Die junge Sara springt auf einem Trampolin, Sportstudent Christopher steht daneben.
Die junge Sara springt auf einem Trampolin, Sportstudent Christopher steht daneben. © Martin Möller

„Das kommt derart gut an“, erzählte Lehramtsstudent Dominik Edelhoff dem Sportausschuss, „dass ich schon öfter aus Dankbarkeit von Kindern umarmt worden bin.“

Der Effekt: In den drei Stunden intensivster Bewegung ist die Freude der Kinder an Spiel und Sport deutlich spürbar und das soziale Miteinander mit anderen Kindern und den Coaches wird gestärkt. Gerade in sozial benachteiligten Stadtteilen ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Integration und Teilhabe.

Ältere Schüler fungieren als Helfer

Als Sporthelfer in Gelsenkirchen tätig waren und sind 15 ausgewählte, ältere Schülerinnen und Schüler der Gesamt- und NRW-Sportschule Berger Feld.

Auch Stadträtin Annette Berg war neben dem Sportausschuss voll des Lobes ob der guten Resonanz des Projektes. Sie versprach, „die Ausweitung zu prüfen.“ Bislang findet „Open Sunday“ in den Herbst- und Wintermonaten statt, ein Angebot im Sommer ist ebenso denkbar, wenn es gelingt, nach einer Übergangsphase die Leitung an interessierte Vereine/Helfer aus dem Umfeld zu übertragen. In Gelsenkirchen läuft das Angebot an der Regenbogenschule vorerst noch einmal von Anfang bis Ende Mai.

Die Kosten für das Bewegungsangebot sind überschaubar: 15 bis 20 Sonntage in einer Halle mit einem Obolus (Anreiz für den Sonntagseinsatz) von 20 Euro für die Sporthelfer machen zusammen etwa 5000 Euro.