Gelsenkirchen. Das Projekt „Open Sunday“ bot vier Wochen lang Sport für Kinder an der Regenbogenschule an. Weitere Grundschulen in Gelsenkirchen sollen folgen.

„Ich will gar keine Pause machen, warum spielen wir nicht direkt weiter?“ fragt Madalina etwas enttäuscht. Gemeinsam mit fast 50 weiteren Kindern durfte die Zweitklässlerin am Sonntag in der Turnhalle der Regenbogenschule auf dem Trampolin springen, Parcours bewältigen und Fußball spielen.

Hilfe bekommen Madalina und ihre Altersgenossen dabei von jungen Sportstudentinnen und Studenten, die den gemeinsamen Tag koordinieren - alles Teil des Projektes „Open Sunday“, das Dr. Ulf Gebken, Professor für Sportwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen ins Leben gerufen hat.

Vierwöchiges Pilot-Projekt wurde jetzt beendet

„Vor vier Jahren kam mir die Idee, ein zusätzliches Sport Angebot für Grundschulkinder anzubieten“, erklärt Gebken. Nachdem der „Open Sunday“ zunächst nur an zwei Schulen in Essen stattfand, steht die Erweiterung Richtung Duisburg und Gelsenkirchen nun in den Startlöchern: „Wir schließen heute mit unserem vierwöchigen Pilot-Projekt an der Regenbogenschule ab, zukünftig wollen wir das Angebot aber hier sowie an weiteren Schulen in der Stadt fortführen“, erläutert Gebken.

Studenten des Sportlehrgangs der Uni Duisburg-Essen

Die junge Ceyla (M.) und andere Mädchen lassen den Hula-Hoop-Reifen kreisen.
Die junge Ceyla (M.) und andere Mädchen lassen den Hula-Hoop-Reifen kreisen. © Martin Möller

Dabei arbeiten die Verantwortlichen eng mit Gelsensport zusammen. Von dort wird das Projekt unterstützt und werden zusätzliche „Sporthelfer“ organisiert (Schülerinnen und Schüler der Gesamtschulen Berger-Feld und Horst).

Ergänzt wird dieses Team von den Studentinnen und Studenten des Sportlehrgangs an der Universität Duisburg-Essen, zu denen auch Jonas Kerstan (24) gehört: „Wir haben hier vier sehr schöne Sonntage mit den Kindern verbracht. Unser buntes Angebot gefällt sowohl den Jungen als auch den Mädchen“.

Vertrauensverhältnis zu den Eltern hergestellt

Das Programm wechselt regelmäßig: über den Tag verteilt werden klassische Bewegungspiele wie „Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser?“ gespielt, dazwischen kann frei geturnt werden, ehe zum Abschluss des Tages aufgeräumt wird und anschließend ein letztes, großes Spiel stattfindet.

Die Zielgruppe von „Open Sunday“ sind Grundschülerinnen- und Schüler aus sozial benachteiligten Familien. Umso schöner für die Verantwortlichen, dass die Nachfrage so groß ist: „Beim ersten Mal kamen um die 150 Kinder zur Regenbogenschule“, staunt selbst Gebken, „solche Zahlen beweisen, dass die Nachfrage in Gelsenkirchen sehr groß ist“.

Als besonderen Erfolg wertet er die hohe Anzahl der Mädchen mit Migrationshintergrund, denen solche Angebote von der Familie sonst eher verboten werden: „Die Werbung durch die Schule hat ein Vertrauenverhältnis hergestellt, das hilft enorm“.