Gelsenkirchen. Das musikpädagogische Programm „Gemo“ richtet sich an Mädchen und Jungen im dritten und vierten Schuljahr. Einmal wöchentlich wird geprobt.
Musikpädagogische Programme für die Grundschulkinder des Ruhrgebietes haben in den letzten Jahren Konjunktur. Auch in Gelsenkirchen. „Jeki“ kennt eigentlich noch jeder als Erfolgsprojekt „Jedem Kind ein Instrument“. Das Nachfolge-Angebot „Jekits“ hat sich inzwischen als Projekt „Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“ ebenfalls etabliert. Aber was verbirgt sich hinter „Gemo“? Anna Kim, Lehrerin an der Gelsenkirchener Musikschule, lächelt: „Gemo ist das Gelsenkirchener Modell, das die Musikschule in Ergänzung zu Jekits anbietet.“ Und zwar erfolgreich.
Das Angebot besteht seit 2017
Denn „Jekits“ findet nur in den beiden ersten Grundschuljahren statt. Danach wäre eigentlich Schluss. Nicht aber in Gelsenkirchen. „Ab dem dritten Schuljahr können sich die Kinder dank Gemo für das Erlernen eines Instrumentes entscheiden“, erklärt Musikschuldirektor Alfred Schulze-Aulenkamp. Das Angebot gibt es seit 2017, das Interesse sei groß.
Der Gemo-Unterricht findet einmal in der Woche durch jeweils vier Musikschullehrer je Grundschule an festen Tagen und in kleinen Gruppen statt und kann bis zur vierten Klasse fortgeführt werden. An den kooperierenden Grundschulen werden den Kindern vier Instrumente, darunter zwei Streich- und zwei Blasinstrumente, angeboten. „Die Gitarre“, sagt Anna Kim, „ist immer mit dabei, da ist das Interesse am größten.“ Ansonsten können die Mädchen und Jungen unter anderem Querflöte, Trompete, Klarinette, Baglama oder Cello erlernen. Die Teilnahme an diesem ganz besonderen Musikunterricht ist freiwillig, jedoch nicht kostenlos. „Der Beitrag liegt aber unter dem an der Musikschule“, versichert Schulze-Aulenkamp. Der Instrumentalunterricht bei Gemo kostet 30 Euro im Monat. Das Ausleihen eines Instrumentes schlägt mit neun Euro pro Monat zu Buche. GE-Pass-Inhaber bekommen 50 Prozent Rabatt.
Acht Grundschulen sind dabei
Derzeit machen acht Gelsenkirchener Grundschulen bei dem Gemo-Projekt mit (15 sind es bei Jekits), rund 100 Grundschüler erlernen dabei ein Instrument. „Das ist zwar echter Unterricht“, sagt Fachfrau Anna Kim, „aber er soll jedes Mal ein schönes Erlebnis für die Kinder sein, eine echte Bereicherung.“ Zwei Jahre lang können sich Kinder intensiv mit einem einzelnen Instrument auseinandersetzen.
Dabei müssen sie gar nicht die berühmte Katze im Sack kaufen. Vor Beginn eines neuen Schuljahres und damit eines neuen Gemo-Jahrgangs bietet die Musikschule ein sogenanntes „Instrumentenkarussell“ an. Dann gehen die Musiklehrer an jede der teilnehmenden acht Grundschulen und stellen jedes der vier angebotenen Instrumente vor. „Die Kinder können Trompete, Cello und Co kennenlernen, anfassen und ausprobieren und sich so für eines entscheiden“, erklärt Alfred Schulze-Aulenkamp.
Gemeinsamer Auftritt am 6. April
Und noch etwas macht das Gelsenkirchener Modell ganz besonders attraktiv. Einmal im Jahr dürfen alle teilnehmenden Kinder gemeinsam auf die Bühne. Am Samstag, 6. April, ist es wieder soweit. Dann heißt es „Große Bühne für kleine Leute“. Gleich zwei Mal, um 11 und um 14 Uhr, treten rund 100 Kinder in der Aula des Berufskollegs an der Königstraße 4 auf. Es sind junge Teilnehmer von „Jekits“ und von Gemo, die dann ihr Können präsentieren: singend, tanzend und musizierend. Der Eintritt ist frei.
>>> Bis Ende März läuft das Instrumentenkarussell
Bis Ende März findet noch das Instrumentenkarussell an den teilnehmenden Gemo-Grundschulen statt. Dann verteilen auch die Klassenlehrer Anmeldeformulare für mögliche Gemo-Schüler. Die Anmeldungen nimmt dann die Musikschule Gelsenkirchen entgegen.
Weitere Infos: www.gelsenkirchen.de