Gelsenkirchen-Ückendorf. . Deutschlands erstes VR-Festival in Gelsenkirchen war 2018 ein Erfolg. Die Veranstalter sagten die „Places“-Fortsetzung 2019 nun überraschend ab.

Das für Ende Mai 2019 angekündigte zweite Virtual-Reality-Festival „Places“ im Kreativ-Quartier Ückendorf wird nicht wie geplant stattfinden. Das teilten die Veranstalter jetzt überraschend mit. Trotz „intensiver Bemühungen“ habe man die Finanzierung des Festivals 2019 nicht auf sichere Füße stellen können.

Ein echter Überraschungserfolg

Dabei war die Premiere von Deutschlands erstem Festival für Virtual Reality im April 2018 zum echten Überraschungserfolg geworden: Über 2000 Besucher pilgerten seinerzeit an den vier Festivaltagen in den Stadtsüden, um sich die „VR-Brillen“ aufzusetzen und virtuell neue Orte entstehen zu lassen oder sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. „Mit dem Controller vor der Spielekonsole sitzen, war gestern. Virtual Reality bietet eine neue, dimensional ganzheitliche Form des Entertainments“, schwärmten die „Places“-Veranstalter vom Verein „Insane Urban Cowboys“, die das Festival in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Gelsenkirchen auf die Beine gestellt hatten. 50 Unternehmen und Institutionen wirkten 2018 als Partner mit.

Sportler der „Gelsenkirchen Devils“ trafen sich 2018 beim „Places“-Festival zum virtuellen Training.
Sportler der „Gelsenkirchen Devils“ trafen sich 2018 beim „Places“-Festival zum virtuellen Training. © Joachim Kleine-Büning

„Das Places-Team hat in den vergangenen Monaten gemeinsam mit der Stadt intensiv an einer Finanzierung für eine erneute Durchführung des Festivals gearbeitet. Trotz aller Bemühungen konnte für 2019 keine Lösung herbeigeführt werden“, heißt es nun in der offiziellen Stellungnahme. „Im vergangenen Jahr hatten wir ‘Places’ noch als Projekt erarbeitet, viele von uns haben dabei ohne Bezahlung des Arbeitsaufwandes viel Zeit in die Festivalvorbereitungen und in die Durchführung gesteckt. Doch so konnte das auf Dauer nicht weitergehen – zumal uns Punkte aufgefallen sind, die man optimieren könnte. Doch dafür braucht es Mitarbeiter und entsprechende Gelder. Wir haben ausgerechnet, dass man bei einem Festival dieser Größe mit einem fünfstelligen Betrag nicht auskommen würde“, sagt Roman Pilgrim, der gemeinsam mit Matthias Krentzek als Festivalleiter von „Places“ fungiert. Einen genauen Finanzierungsrahmen mag er nicht öffentlich beziffern.

Festival hat ohne Förderung keine Chance

„Uns ist klar geworden, dass wir das Festival ohne Fördergelder nicht

Besucher André begab sich beim ersten „Places“-Festival in Gelsenkirchen-Ückendorf 2018 auf eine Reise in virtuelle Welten.
Besucher André begab sich beim ersten „Places“-Festival in Gelsenkirchen-Ückendorf 2018 auf eine Reise in virtuelle Welten. © Joachim Kleine-Büning

stemmen können. Da bei Förderanträgen jedoch mit einer längeren Vorlaufzeit zu rechnen ist, fehlte uns für 2019 einfach die notwendige Planungssicherheit. Wir wollten auch bewusst keine abgespeckte Version des Festivals veranstalten“, so Pilgrim. Deshalb habe man die Notbremse gezogen.

Positive Resonanz

Das Veranstalterteam und die Stadt glauben jedoch weiter an das Format von „Places“: „Aus unserer Sicht ist die Festival-Premiere 2018 optimal gelaufen, es gab sehr viel positive Resonanz und überregionale Medienaufmerksamkeit. Es wäre schade, wenn es das Festival nicht mehr gäbe. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass es 2020 einen neuen Anlauf gibt“, so ein Stadtsprecher.

>> Festival mit bundesweitem Aufsehen

„VR“ steht für „Virtual Reality“ – imaginäre Wirklichkeit. Mit dem ersten Deutschen Festival für Virtual Reality sorgte Gelsenkirchen-Ückendorf vom 19. bis 22. April 2018 bundesweit für Aufsehen. Das Festival fand im Wissenschaftspark und entlang der Bochumer Straße statt.

Mehr Info zum Festival gibt es auf places-festival.de