Buer. . Acht Monate Sperrung des Vincketunnels in Buer sind Samstag beendet. Unvorhersehbare Schwierigkeiten hatten die Sanierung in die Länge gezogen.

Mit dieser Nachricht haben etliche Gelsenkirchener und auch viele Pendler wahrscheinlich gar nicht mehr gerechnet: Der Vincketunnel in Buer, seit acht Monaten wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten gesperrt, wird am kommenden Samstag, 9. März, wieder für den Verkehr freigegeben. Das teilte die Stadt am Mittwoch mit. Damit ist der Übergang von der Kurt-Schumacher-Straße zur Vinckestraße, ein wichtiger Teil der Verbindung zwischen den Autobahnen 2 und 52, wieder befahrbar.

Unendliche Geschichte begann im Sommer 2018

Die gefühlt unendliche Geschichte begann im Sommer 2018. Mit dem Start in die großen Ferien wurde der Tunnel dicht gemacht. Etliche Instandsetzungsarbeiten waren im Laufe der Jahre nötig geworden, die letztlich auch die Vollsperrung erforderten. Sechs Wochen sollte sie dauern – doch bereits Ende Juli war klar, dass dieser Zeitplan nicht zu halten ist. Als die alte Asphaltdecke abgetragen wurde, blickten die Arbeiter auf ein darunter liegendes Problem: Von den 18 Dehnungsfugen im Tunnel waren sechs über die Jahre derart in die Breite geschossen, dass Hand angelegt werden musste.

Fast 25 Zentimeter maß die größte Fuge – deutlich zu groß. „Drei sollten es eigentlich sein“, so Projektleiterin Christine Dornseifer beim damaligen Ortstermin im Juli. Offenbar hatte sich die Erde unterm Tunnel in den vergangenen Jahrzehnten ganz schön bewegt – und mit ihr die Fugen.

Endgültige Fertigstellung aller Arbeiten im Herbst 2019

Daher musste eine umfassende Sanierung begonnen werden, die sich bis in die Wintermonate hinzog. Die Dauer der Maßnahme wurde im Laufe der Monate mehrmals verlängert. Zuletzt hieß es im Dezember, dass der Tunnel im Laufe des März wieder befahrbar sein werde. Diese letzte Prognose scheint sich nun zu bewahrheiten.

Um auch bei Kälte weiterarbeiten zu können, wurde in den beiden vergangenen Monaten mithilfe einer beheizten Einhausung der Tunnel vor den winterlichen Temperaturen geschützt. So konnten trotz der äußeren Witterungsbedingungen die Fahrbahnabdichtung und ein Großteil des Asphaltbelags eingebaut werden.

Zunächst muss mit verminderter Geschwindigkeit gefahren werden

Derzeit werde laut Stadt durch die Baupartner die Asphaltdeckschicht halbseitig aufgebracht, um den Tunnel zunächst auf der rechten Fahrbahnseite für den Verkehr wieder freigeben zu können. Die Stadt weist darauf hin, dass aufgrund der noch eingeschränkten Fahrbahnbreite der Verkehr zunächst mit verminderter Geschwindigkeit durch den Tunnel geführt wird.

Nach der Freigabe am Samstag werden die ausstehenden Arbeiten auf der linken Fahrbahnseite ausgeführt. Hierzu gehören die Sanierung der Stützmauern und Geländer, die Entwässerungs- und Betonarbeiten im linken Bankett sowie die restlichen Asphaltarbeiten. Auch die Stützmauern und Geländer auf der rechten Seite werden nach Fertigstellung der Asphaltarbeiten saniert. Für einen Teil der noch ausstehenden Arbeiten ist es erforderlich, den Tunnel noch an zwei Terminen kurzzeitig (für je etwa zwei Tage) voll zu sperren.

Nach derzeitigem Stand ist mit der endgültigen Fertigstellung einschließlich der Betriebs- und Leittechnik im Herbst 2019 zu rechnen.