Gelsenkirchen. . SPD fordert Sachstandsbericht. Sozialdezernent Wolterhoff spricht von kurzfristigem Mangel. Er will ein neues Meldesystem entwickeln.

Nachdem die WAZ Ende der vergangenen Woche über den Platzmangel in Pflegeheimen berichtet hatte, beantragte die SPD-Ratsfraktion einen Sachstandsbericht für die nächste Sitzung des Sozialausschusses. Bereits am kommenden Mittwoch wird Sozialdezernent Luidger Wolterhoff im Ausschuss über die Situation in der stationären Pflege referieren.

Davor suchte er das Gespräch mit der WAZ. Seine Botschaft: Es ist aktuell wirklich schwierig, einen geeigneten Platz zu finden, aber Besserung ist in Sicht. Aktuell seien der Stadt 2650 Pflegeplätze gemeldet. 160 davon stünden noch nicht zur Verfügung, da Heime in Horst und Buer noch in der Bauphase seien. 2020 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Wartezeit mit Kurzpflegeplatz überbrücken

Außerdem fehlen durch Umbauten in einigen Einrichtungen zusätzlich zwischen 50 bis 100 Betten. Wolterhoff legt einen errechneten Bedarf von 2500 bis 2620 vollstationären Pflegeplätzen zugrunde. Die Lücke zum Soll liege somit bei 100 bis 150 Plätzen.

Sozialdezernent Luidger Wolterhoff.
Sozialdezernent Luidger Wolterhoff. © Martin Möller

„Es gibt also zurzeit wirklich einen Mangel“, räumt der Dezernent ein. Doch er ist zuversichtlich: Wer dringend einen Platz suche, bekäme den auch relativ kurzfristig. Sollte die Wartezeit trotzdem einmal mehrere Wochen betragen, könne sie mit einen Kurzzeitpflegeplatz überbrückt werden.

Gespräche mit Trägern

Längere Wartezeiten kämen zustande, weil nicht jeder Platz für jeden Pflegebedürftigen geeignet sei. Besonders demenzielle Erkrankungen könnten die Suche erschweren. Er rät Angehörigen, sich in jedem Fall an die Pflegeberatung der Stadt zu wenden. Wolterhoff möchte zusätzlich kurzfristig das Gespräch mit den Trägern suchen. Mit ihnen möchte er ein übersichtliches Meldesystem für freie Plätze entwickeln. „Mir schwebt ein Ampelsystem vor“, erklärt er.

>>>Die Pflegeberatung der Stadt ist montags bis donnerstags von 8.30 bis 15.30 Uhr und freitags bis 12.30 unter den Telefonnummern 0209 169 -2405 und -2240 erreichbar.