Gelsenkirchen-Buer. . Seit zwölf Jahren betreut die private Kita Preschool Sunny am Schifersberg zweisprachige Kinder. Ab August wird sie finanziell gefördert .

Sie hätte im letzten Sommer schon fast aufgeben, erzählt Bianca Röser. Damals, sagt die Leiterin der privaten Kindertagesstätte „Preschool Sunny“ Am Schifersberg, war sie mal wieder bei der Stadt gewesen. „Ich habe um Förderung für unseren Kindergarten gebeten – denn allein mit den Gebühren der Eltern konnte ich nicht weitermachen.“ Und tatsächlich: Rösers Bitte stieß im Rathaus auf offene Ohren.

Ab dem 1. August wird die zweisprachige Einrichtung, in der die Kinder von zwei englischsprachigen und einer deutschsprachigen Erzieherin betreut werden, in die öffentliche geförderte Kinderbetreuung nach dem KiBiz überführt. Sie erhält für jedes betreute Kind eine Kindpauschale. Das entschied der Jugendhilfe-Ausschuss in seiner jüngsten Sitzung.

Betrieb durch Zuschüsse gerettet

Heißt für die Leiterin: Weil sie finanzielle Zuschüsse bekommt, kann sie ihren einzügigen Kindergarten weiter betreiben. Und für die meisten Eltern, deren Kinder in der „Sunny Preschool“ betreut werden, heißt es: Sie müssen in Zukunft weniger Gebühren zahlen.

Bianca Röser leitet die Kindertagesstätte Preschool Sunny Am Schifersberg in Buer.
Bianca Röser leitet die Kindertagesstätte Preschool Sunny Am Schifersberg in Buer. © Michael Korte

„Besonders für Eltern, die es nicht so dicke haben, ist das eine tolle Nachricht“, freut sich Röser. Denn die Kindergartenbeiträge werden ab dem 1. August auch in der „Sunny Preschool“ wie auch in allen anderen 121 Kitas der Stadt gemäß den öffentlichen Beitragssätzen sozial gestaffelt. Die, die mehr verdienen, bezahlen mehr. Die, die weniger verdienen, bezahlen weniger.

Neues Kindergartenjahr fast ausgebucht

Eine Entwicklung, die sich schon jetzt in Zahlen niederschlägt: Denn dass die „Sunny Preschool“ ab Spätsommer öffentlich gefördert wird, hat sich inzwischen auch in der Elternschaft herumgesprochen. Von den 18 Plätzen, die die Kita vorhält, ist ein Großteil für das neue Kindergartenjahr schon ausgebucht. „Drei Plätze für über Dreijährige habe ich noch zu vergeben“, erklärt Röser.

Auch für sie persönlich ist die Aufnahme in die öffentliche Förderung eine große Erleichterung. „Anders hätte ich gar nicht weitermachen können. Wir sind hier in Gelsenkirchen. Ich kann hier keine Gebühren nehmen wie in Düsseldorf oder Köln. Darum war es am Ende sehr schwierig, meine Kita überhaupt weiter zu betreiben.“ Die Öffnungszeiten des kleinen Kindergartens bleiben übrigens zunächst wie gehabt, „8 bis 15 Uhr, da kommen die Eltern gut mit klar“. Mit der Überführung der Kita „Sunny Preschool“ in die öffentliche Förderung steigt die Liste der öffentlich geförderten Kindertagesstätten in Gelsenkirchen auf 122.