Graf Bismarck. Neue Club-Bar im Quartier Graf Bismarck lockte bis rund 2000 Gäste an den Stölting Harbor. Angebot wird gut angenommen. Bald kommt Terrasse dazu.
Endlich ein Angebot sagen nicht wenige, das das Gelsenkirchener Nachtleben neu aufmischt: Der „Barclub „M One“ eröffnete am Samstag seine Türen auf dem neuen „Stölting Harbor“-Gelände. Um hineinzukommen, muss der Gast Geduld mitbringen – logisch – Premiere eben.
Wer es am kritisch dreinblickenden Türmanagement vorbei hinein schafft, gelangt über eine ebenso gut bewachte Treppe auf die Terrasse.
Ein Fotograf lädt ein, sich vor einer Fotowand ablichten zu lassen. Dann geht’s ins Innere – und noch einmal vorbei an vier Türstehern, die freundlich begrüßen. Wer seine Jacke abgeben möchte, kann das für zwei Euro an einer Garderobe ein paar Meter weiter.
Highballs sind besonders beliebt
Endlich im Zentrum der Nacht: Elektro-Beats fürs Ohr und High Tech-Laser fürs Auge. Clubatmosphäre satt auf der 300 Quadratmeter großen Fläche. Mit ein paar Besonderheiten, die ins Auge stechen: 50 Quadratmeter Blattgold an den Wänden – und nicht auf einem Steak. Ein VIP-Bereich mit Bildschirmen in direkter Nähe zum DJ-Pult und eine exakt elf Meter lange Bar, die so ziemlich jeden Geschmack trifft. Einfacher geht ein Schuss ins Glück – Pardon, ist ja kein Strafstoß – das Getränkebestellen nicht. Die Barkeeper, alle in Schwarz gekleidet , haben nicht zuletzt deshalb alle Hände voll zu tun.
Die Getränke kommen gut an. Besonders beliebt: Highballs, Longdrinks, die durch frische Zutaten aufgewertet werden. Zwischen „Gin Basil“ – ein Mix aus Gin, Basilikum, Limette und Zucker – oder auch dem „The Swedish Paloma“ mit Vodka, Grapefruitsaft, Limejuice und Soda kann beispielsweise gewählt werden. Preislich liegen die Highballs bei sieben oder acht Euro. Erschwinglich.
Musikalisch das Zepter schwingen DJ Pearl, Trendmensch und Chris Ellis in der Eröffnungsnacht. Trotzdem, getanzt wird eher spärlich. Ein Problem vieler neuer Clubs – es braucht etwas Zeit, bis man/frau warm wird. Auffällig auch: Der Großteil der Besucher, die meist in Grüppchen zusammenstehen und sich unterhalten, hat sich fein herausgeputzt: Schick, sportlich elegant bis hin zu sehr stylish ist das Outfit der Premierengäste, alle mindestens 18 Jahre alt. Wobei man konstatieren muss – die Jungen sind noch in der Minderzahl.
Und wie kommt der feine Laden in Graf Bismarck beim Publikum an? Tommy Mark (18) aus Dortmund (!) verteilt großes Lob: „Atmosphäre, Getränke und Musik – alles top. Da ich kein Fußballfan bin, stört es mich auch nicht, dass der Club in Gelsenkirchen ist.“ Martina Bellinhause (58) aus Gelsenkirchen sagt: „Das Lokal gefällt mir gut, die Musik ist der Hammer. So ein Club hat mir in Gelsenkirchen gefehlt – gerade für meine Altersklasse. Allerdings würde ich mir noch mehr älteres Publikum wünschen.“
Pause auf der Terrasse, die ab Frühjahr Teil des Clubs draußen werden soll. Auch Inhaber Dominik Mosbacher schnappt frische Luft. Der 27-Jährige, der das „M One“ zusammen mit seinem Geschäftspartner Serkar Barzani betreibt, ist zufrieden mit dem Auftakt: „Dafür, dass wir ins Gelsenkirchen sind, wird der Club gut angenommen. Unter den Gästen sind sehr viele Besucher aus anderen Städten“, sagt der 27-Jährige. Mosbacher schätzt, dass über den Abend und die Nacht verteilt 1500 bis 2000 Menschen ins M One geströmt sind.
So wie Katharina Groß (31) aus Bochum: „Gut finde ich die Musik, Drinks und auch den Stil des Clubs. Mich stört allerdings etwas, dass man das Gefühl hat, hier geht es viel ums Sehen und Gesehen werden.“
Das aber liegt wohl seit jeher in der Natur der Sache. Oder?
>>>>>Ein weiterer Tag geplant
- Bisher hat Dominik Mosbacher geplant, den Laden jeden Freitag und Samstag ab 20 Uhr zu öffnen.
- Wenn das Wetter wieder wärmer wird, soll künftig auch ein Afterwork-Donnerstag hinzukommen. Genaueres dazu will Mosbacher zeitnah bekannt geben.