Gelsenkirchen. . Im Jugendhilfeausschuss kam es nach dem Tod dreier Kinder aus Gelsenkirchen zur Sondersitzung. Die Stadt spricht von „unglücklichen Umständen“.
Das Jugendamt Gelsenkirchen hat sich nichts vorzuwerfen, die Verwaltung hat nichts zu verstecken und schafft Transparenz – das ist die Botschaft nach der Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses, die am Donnerstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit den Tod dreier Kinder (zwei in Pflege) aus Gelsenkirchen aufarbeitete.
In der zweistündigen Sitzung im Jugendamt „hat die Verwaltung ausführlich dargestellt und dokumentiert“, sagte der Ausschussvorsitzende Ralf Lehmann (SPD), wie oft die Familien besucht und das Wohl der Kinder begutachtet wurden. „Nach all dem, was bis jetzt bekannt sein kann“, so der Vorsitzende weiter, „muss man von der Verkettung unglücklicher Umstände ausgehen.“
Todesfälle sorgten für Erschütterung
An der Sondersitzung haben nicht nur die Mitglieder des Gremiums teilgenommen, sondern auch Mandatsträger aus anderen Bereichen. „Denn die Todesfälle haben alle sehr erschüttert.“ Klarheit werde nach Auffassung des Ausschussvorsitzenden „erst nach Abschluss der Gerichtsverfahren herrschen“.
Im April 2018 ist ein acht Monate altes Mädchen in Mülheim zu Tode gequält worden, der Pflegevater sitzt in U-Haft. Misshandelt und getötet haben soll im Januar 2019 ein anderer Pflegevater aus Plettenberg einen 19 Monate alten Jungen, und im gleichen Monat fand die Polizei in Heßler ein totes Baby, dessen Mutter verdächtigt wird, dem Säugling die Kopfverletzungen zugefügt zu haben.
Im Mülheimer Todesfall wird das Verfahren am 25. März eröffnet. Lehmann zu Folge kann das Verfahren im Fall der Babyleiche wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen, seinen Informationen nach wurde die „eingesetzte Mordkommission bereits aufgelöst“. Die Polizei verneint das allerdings. Im Plettenberger Fall hat die Staatsanwaltschaft schon angekündigt, kein Verfahren zu eröffnen. (kim)