Gelsenkirchen. Am Hauptbahnhof in Gelsenkirchen hatten rund 30 Jugendliche randaliert. Bei einer Festnahme stürzte einer der Beamten in eine Glasscheibe.
Ein extrem arbeitsreiches Wochenende hat die Gelsenkirchener Polizei hinter sich. Zu einem Großeinsatz am Hauptbahnhof mussten die Gelsenkirchener Einsatzkräfte am Samstagabend gegen 20.45 Uhr ausrücken. Eine Gruppe von 20 bis 30 Jugendlichen, überwiegend mit Migrationshintergrund, war dort aufgefallen, als sie dort unter anderem Passanten anpöbelten, Feuerlöscher entleerten und den Not-Aus der Rolltreppen betätigten.
Bogestra-Mitarbeiter, die zuvor mit einem Schotterstein beworfen worden waren, hatten die Gruppe aufgefordert, den U-Bahn-Bereich zu verlassen und die Polizei verständigt. Bei Eintreffen der Einsätzkräfte, die durch Kollegen aus Nachbarbehörden und der Bundespolizei unterstützt wurden, flüchteten die jugendlichen Straftäter. Drei von ihnen konnten noch im Bahnhofsbereich festgenommen werden. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden sie ihren Erziehungsberechtigten übergeben.
Polizist stürzt bei Festnahme in Glasscheibe
Ein weiterer Tatverdächtiger wurde an der oberen Weberstraße gestellt. Beim Versuch, sich bei der Festnahme loszureißen, entwickelte sich ein Kampf, in dessen Folge ein Polizeibeamter in die Glasscheibe der Pizzeria an der Weberstraße stürzte. Die Scheibe ging zu Bruch, beide fielen laut Polizei durch die Scheibe ins Lokal. „Das war, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Nur gut, dass kein Kunde direkt am Fenster saß“, erzählt Idris Yesielmen, Mitarbeiter der Pizzeria, am Morgen danach noch sichtlich schockiert.
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Der Tatverdächtige zog sich Schnittverletzungen zu. Nach ambulanter Behandlung im Krankenhaus konnte er jedoch auf die Wache mitgenommen werden, da gegen ihn ein Haftbefehl bestand.
Zahl der Bundespolizisten vor Ort offen
Der 29-jährige Polizeibeamte kam weniger glimpflich davon. Er wurde durch die Glasscherben schwer verletzt. Nach notärztlicher Erstversorgung wurde er mit einem Krankenwagen zur stationären Behandlung in ein örtliches Krankenhaus gebracht. Gegen alle Beteiligten wurden Strafverfahren eingeleitet. Wieviele Bundespolizisten vor Ort waren und inwieweit eine größere Besetzung die Eskalation hätte verhindern können, war am Sonntag bei der Bundespolizei nicht zu ermitteln.