Altstadt. . Karl-Heinz Niemietz zeigt im Gelsenkirchener Atelier „Kunst in der City“ Fotografien, Zeichnungen und Devotionalien rund um das Leben unter Tage.

Der Steinkohlebergbau in Deutschland ist Geschichte – Karl-Heinz Niemietz wagt jedoch noch einmal einen Blick zurück und nimmt die Besucher der Galerie „Kunst in der City“ mit auf Zeitreise: Hier zeigt er bis Mitte Februar Sammlerstücke aus ganz unterschiedlichen Bereichen des Bergbaus.

Der Knappenbrief von Karl-Heinz Niemietz.
Der Knappenbrief von Karl-Heinz Niemietz. © Joachim Kleine-Büning

Zeitdokumente wie beeindruckende Schwarz-Weiß-Fotografien, die das harte Leben unter Tage zeigen, sind ebenso dabei wie kunstvolle Zeichnungen und Grafiken, in denen diverse Revierkünstler die Zechen der Umgebung verewigt haben. „Bei vielen dieser Exponate kann ich weder die Namen der Künstler noch jene der Menschen nennen, von denen ich die Sachen übernommen habe. Oft bekam ich einfach Fotos in die Hand gedrückt, weil jemand wusste, dass ich derartige Sachen sammele“, sagt Karl-Heinz Niemietz, der früher selber Bergmann war.

Schon früh mit dem Sammeln begonnen

„Ich habe bereits mit dreizehneinhalb Jahren mit dem Sammeln angefangen – aber wer konnte damals schon ahnen, dass der Steinkohlebergbau irgendwann einmal zu Ende geht?“, erklärt Niemietz ein bisschen wehmütig.

„Ich wollte immer unter Tage arbeiten, so wie mein Vater und mein Großvater auch. Man hat früher auch unglaublich gut dort verdient. 1957 habe ich auf der Zeche Nordstern angeheuert. Meinem Berufswunsch, Elektriker zu werden, bin ich aber erst viel später näher gekommen – hier in Gelsenkirchen, auf der Zeche Consolidation“, blickt der heute 76-Jährige zurück.

Bei der Grubenwehr auf Consol aktiv

Nach Episoden als Elektrosteiger und einem Ingenieurstudium in Bochum

Der ehemalige Elektrosteiger Karl-Heinz Niemietz nimmt die Besucher mit alten Fotos mit auf eine Zeitreise.
Der ehemalige Elektrosteiger Karl-Heinz Niemietz nimmt die Besucher mit alten Fotos mit auf eine Zeitreise. © Joachim Kleine-Büning

wurde Karl-Heinz Niemietz schließlich stellvertretender Leiter der Grubenfeuerwehr auf Consol.

Urkunden aus dieser Zeit zieren derzeit die Wände in der Galerie an der Von-der-Recke-Straße – genau wie Abzeichen und Artikel „von damals“. Auf Tischen davor sind bunt bemalte Arschleder zu finden – und weitere kleine Erinnerungsstücke an die Hochzeit des Bergbaus.

Exponate werden zum Hingucker

Normalerweise sind diese Exponate auf dem Niemietzschen Dachboden eingelagert, hier werden sie nun zum Hingucker. „Zusätzlich möchten wir zu den Atelieröffnungszeiten auch Dias aus der Sammlung zeigen“, sagt Jenny Canales von „Kunst in der City“.

Die Termine und die Öffnungszeiten

Eröffnet wird die Ausstellung mit Sammlerstücken von Karl-Heinz-Niemietz am heutigen Freitag, 11. Januar, um 19 Uhr im Atelier „Kunst in der City“ an der Von-der-Recke-Straße 1.

Hernach ist sie jeweils dienstags und donnerstags von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Mehr Info unter 0176 35 47 57 53.