Gelsenkirchen. . Die Feierabendmärkte in der Gelsenkirchener City und in Buer sind Besuchermagneten. Doch wie ist das Angebot an den kälteren Tagen?
Eine Bowle mit frischen Erdbeeren oder eine Weißweinschorle mit Eiswürfeln schlürfen ist derzeit auf dem Feierabendmarkt weniger im Trend, stattdessen bevorzugen die Besucher Punsch, Glühwein, Glühbier und warme Speisen.
Trotz der kühleren Temperaturen sind einige Besucher am gestrigen Nachmittag auf dem Heinrich-König-Platz. Manch einer schlendert von Stand zu Stand. Ein anderer beobachtet das Treiben und wartet auf seine Waffel, Suppe oder Pommes. Hier und da bilden sich sogar kleine Schlangen. Nach dem Sprichwort „Nur die Harten kommen in den Garten“ haben sich vier Damen mit Glühwein und Bratwurst auf einer Bierzeltgarnitur niedergelassen. Dick eingekleidet mit Daunenjacke und Schal sagt Monika Reidegeld: „Für uns ist der Feierabendmarkt ein fester Termin. Jeden Mittwoch kommen wir hier bei Wind und Wetter zusammen.“
Anzahl der Stände im Vergleich
18 Stände locken mit süßen und salzigen, fettigen und ausgefallenen, aber und eben gerade mit warmen Speise- und Getränkegeboten. Laut Stadtmarketing-Geschäftsführer Wilhelm Weßels sind es durchschnittlich 22 Händler, die auf dem Heinrich-König-Platz stehen, seit der Eröffnung im Mai 2017 lag die Höchstanzahl an einem Mittwoch bei 29 Standbetreibern. Zum Vergleich: in Buer (öffnete erstmals im April 2014) läge die durchschnittliche Anzahl an Händlern pro Termin bei 14, die höchste Anzahl waren 19 Händler. Weßels weist daraufhin, dass die Händler bei der Anwesenheit freien Spielraum hätten, es aber gerade wegen der Besucher wichtig sei, kontinuierlich und nicht unbedingt wetterbedingt Präsenz zu zeigen. Aber auch, um nicht seinen festen Standplatz zu verlieren. Denn setzt ein Händler eine längere Zeit aus, kann es sein, dass jemand anders nachrückt.
Kreativität ist gefordert
Gerade in den kälteren Monaten sei es laut Weßels besonders wichtig, bei den Getränke- und Speiseangeboten flexibel zu sein. „Kreativität ist dabei gefordert“, sagt er. Christiane Striebeck bietet zwar das ganze Jahr über Waffeln an, trotzdem variiert sie bei den Produkten. Im Sommer gibt es beispielsweise Waffeln mit frischen Erdbeeren oder kalte rote Grütze anstatt heißer Kirschen. „Bei uns ist eigentlich immer zum Start und am Ende des Markts viel los – egal ob im Winter oder Somme“, sagt sie.
Nach orientalischen Gewürzen duftet es am Stand von Viola Grefrath. „Ich koche eigentlich immer nach dem Wetterbericht“, lacht die 49-Jährige. Verschiedene Nudel- und Kartoffelsalate sowie Pfannkuchen tauscht sie an den kälteren Tagen gegen warmen Wirsing-Eintopf, den feurigen Texastopf und Frikadellen aus. Beim Schlendern über den Markt fällt auf, dass einige Händler auch ihren Stand wetterbedingt abgestimmt haben: Extra-Zelte für Besucher, Wolldecken und Felle auf den Sitzgelegenheiten sowie mehrere Heizkörper sollen den Aufenthalt so angenehm wie möglich machen.
Soziale Medien im Blickpunkt
Für dieses Jahr hat Weßels bereits neue Ideen. „Wir wollen den Fokus mehr auf die Sozialen Netzwerke setzen, um die Menschen auch kurzfristig zu erreichen und stärker einzubinden.“ Geplant sei zum Beispiel, Porträts der einzelnen Händler auf den digitalen Kanälen zu veröffentlichen.