Gelsenkirchen. Der „Emscherschnellweg” wird zum Kulturhauptstadtjahr 2010 zur „Parkerlebnisstrecke”. Entlang der A 42 fällt derzeit deswegen Baum um Baum, damit die rund 80 000 Pkw-Fahrer, die täglich die Autobahn befahren, freie Sicht auf den Emscher Landschaftspark haben.
Da hilft kein „Läutern” mehr, also ausdünnen, da hilft auch kein „Auf den Stock” setzen des Gesträuchs am Asphaltrand: Mit großen Motorsägen und schwerem Gerät fällt entlang der A 42 derzeit Baum um Baum.
Da kommt an der A 42 eins zum anderen: Der Gehölzpflegeschnitt, den der Landesbetrieb Straßen. NRW ab Oktober entlang der Autobahnen durchführt und der im landesweiten Arbeitsplan nun die A 42 auf der Liste hat, ist Routine, wenn auch lange verabsäumte. Und zum zweiten wird der gute alte „Emscherschnellweg” zum Kulturhauptstadtjahr 2010 zur „Parkautobahn”, die die A 42 zur „Parkerlebnisstrecke” machen soll. Und dazu sollen die rund 80 000 täglichen A 42-Fahrer freie Sicht haben.
Überfälliger Pflegeschnitt
Dass die Säge sägt, war fällig, überfällig. Eigentlich alle acht bis zehn Jahr soll das so sinnfällig genannte „Straßenbegleitgrün” gekappt werden. Doch dazu fehlte der „Strapenfirma” des Landes, die ihren Zentralsitz in Gelsenkirchen hat, das Geld. „Wir sind spät dran. Der Pflegeschnitt hätte schon vor Jahren geschehen sollen. Jetzt müssen wir das teils massiv nachholen”, erklärt Peter Kanschek, Landespfleger bei der Regionalniederlassung Ruhr des Landesbetriebes Straßen.
Und so sägen die drei beauftragten Privatfirmen entlang dem Standstreifen, was das Sägeblatt hergibt. Da fallen Bäume, die keine hätten werden dürfen, Pappeln, Robinien, auch ausgewilderte Eichen sind darunter. Oder solche, die schlicht zu groß geworden sind. Schließlich: Gehölzpflege ist auch notwendiger Sicherungsdienst zum Schutz der Autofahrer. Was zu nah unter sechs Metern und zu groß an der Strecke steht, kommt weg, wird teils bis auf den Wurzelstamm gefräst, dass Ruhe ist. Mit schnellem Sägeschnitt ist auch das teils dichte und hochgewachsene Strauchgestrüpp gekappt, Hartriegel, Haselnuss, Heckenkirsche oder Liguster. Das kommen gewaltige Festmeter zusammen, wie man unschwer derzeit entlang der Bahn und an den Auffahrten sieht. Sie sind Eigentum der beauftragten Firmen und gehen in die energetische Verwertung oder an die Holzindustrie. Noch bis Januar wohl dauern die Arbeiten am Gelsenkirchener Abschnitt.
2010-Projekt Parkautobahn
Zwischen Duisburg und Dortmund soll die Parkautobahn zum 2010-Projekt werden, das den Emscher Landschaftspark sicht- und erlebbar macht. Dazu werden auch Sichtschneisen ins Grün geschnitten. Nach einem Wettbewerb wurde der Mammutbaum als künftiger A 42-Baum ausgewählt. An mehreren Stellen sind Park-Tankstellen geplant, nicht für Sprit, sondern für Infos. Eine soll an die Ausfahrt Gelsenkirchen-Schalke