Gelsenkirchen. . Mit neuem Konzept verlegte das Stadtmarketing die traditionelle Veranstaltung dieses Jahr erstmals auch auf den Heinrich-König-Platz. Mit Erfolg.

Im Vergleich zum Stückwerk früherer Tage, als die Buden und Verkaufswagen in der vorweihnachtlichen Adventszeit noch scheinbar willkürlich und eher lieblos dekoriert an der Bahnhofstraße standen, wirkt das erste Weihnachtsdorf auf dem Heinrich-König-Platz wie ein Quantensprung. Wie aber fällt das Fazit von Veranstaltern, Standbetreibern und Besuchern aus?

„Wir freuen uns sehr über die wohlwollende Resonanz, die uns seit Beginn erreicht hat“, erklären Markus Schwardtmann und Wilhelm Weßels, Geschäftsführer der Stadtmarketinggesellschaft (SMG), die für den Weihnachtsmarkt verantwortlich zeichnet. „Wir haben unser Ziel erreicht, den Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt insgesamt wieder attraktiver zu gestalten.“ Dass der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr an Qualität gewonnen hat, darüber sind sich auch Standbetreiber und Besucher einig. „Natürlich hätten wir mehr Kundschaft haben können“, meint Katharina Kummetz, die auf dem Heinrich-König-Platz aufwändig gestaltete Kerzen verkauft. „Aber diese Holzbüdchen hier sind putzig, so schön war der Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt noch nie.“ Klar gäbe es noch Luft nach oben. „Mehr Kunsthandwerk, abwechslungsreichere Stände, nicht nur Essensbuden...“, zählt die Künstlerin auf. Aber ein Anfang sei gemacht. „Vielleicht kommen ja nächstes Jahr mehr Kunden, wenn alle Stände auf den Heinrich-König-Platz ziehen.“

Hochzufrieden ist auch Reibekuchenbäcker Alex, der vor der Sparkasse seine Küchlein brät und in der Mittagszeit aus dem Stress gar nicht herauskommt. „Es war ein sehr gutes Jahr!“, ruft er über die Köpfe der Leute hinweg, die reihenweise bei ihm Schlange stehen.

Werner Makoschey genießt seinen Glühwein am „Hüttenzauber
Werner Makoschey genießt seinen Glühwein am „Hüttenzauber"-Stand auf dem Heinrich-König-Platz © Olaf Ziegler

Etwas weiter die Bahnhofstraße runter zieht auch Jennifer Naroda vom Räucherfisch-Stand eine positive Bilanz. „Ja, es ist gut gelaufen“, sagt sie. Aber dass sie mit ihrer Bude im nächsten Jahr auch auf den Heinrich-König-Platz umziehen soll, gefällt ihr gar nicht. „Wir stehen hier genau richtig. Wir können die Laufkundschaft abgreifen, Rentner, wenn sie mittags vom Arzt kommen. Leute, die shoppen – das hätten wir da oben ja alles nicht. Wir wollen hier nicht weg.“

Schwardtmann und Wessels führen den Erfolg auf die „gemütliche Atmosphäre des Weihnachtsdorfes mit seinen liebevoll geschmückten Bäumen und den urigen Unterständen“ zurück. Einziger Wermutstropfen: „Das verregnete Wetter.“ Timm Welte, der mit seinem Glühweinstand „WunderBar“ erstmals dabei ist, will 2019 wiederkommen. Und auch Katharina Kummetz kann sich eine Neuauflage vorstellen. „Aber jetzt muss ich erst einmal die Beine hochlegen.“

>>Info: Udo „Ole“ Siemienski, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Buer, zieht auch für den neu gestalteten Weihnachtsmarkt im Stadtnorden ein positives Fazit: „Die Händler wie auch wir sind unterm Strich zufrieden mit der Resonanz auf den Markt.“

Neues wie Beleuchtung, Schilder und italienische Feinkost, Rudelsingen oder der umherziehende Nikolaus kamen laut „Ole“ gut an. Einzig der Vorlesestand sei meist verwaist gewesen.